Tacheles glauben
Christliche Klischees auf dem Prüfstand
Auf unkonventionelle Art und Weise wird "reiner Tisch" gemacht mit Fragen, Klischees und Halbweisheiten zum christlichen Glauben - Tacheles eben!
Christliche Klischees auf dem Prüfstand
Auf unkonventionelle Art und Weise wird "reiner Tisch" gemacht mit Fragen, Klischees und Halbweisheiten zum christlichen Glauben - Tacheles eben!
Reformation, Kommunikation, Medien
Wir leben in religiös aufgewühlten Zeiten. Wer keine Ahnung von Religion hat, glaubt am Ende alles. Im Blick auf Religionskompetenz sollte darum der gleiche stolze Mindestanspruch gelten wie im Blick auf unsere Medienkonsumkompetenz: Ich bin doch nicht blöd!§Hinsichtlich der multikulturellen und multimedialen Bedingungen der Gegenwart ist Martin Luther längst nicht mehr nur für die Christenheit ein äußerst wichtiger Patient (Sören Kierkegaard). An ihm wird exemplarisch und plastisch konkret, was es bedeutet, theologisch aufgeklärt zu sein. So zeigt der vorliegende Band, wie der Reformator die Medien seiner Zeit zu nutzen wusste und wie er mit Sprache umging immer im Brückenschlag zur aktuellen Zeit.§Luther! Nie war er so wertvoll wie heute.
Kunst - Religion - Pädagogik
Glaube ist Prozess. Um diesen Prozess offenzuhalten, darf sich Religion nicht auf unangreifbare Positionen festlegen, sondern muss für Neues, Fremdes und Widerständiges offen sein. Eine Religion, die sich absolut gebärdet, wirkt unheilvoll und folgt allein den Gesetzen des Marktes oder der eigenen Ideologie. Heilsam ist die Religion nur, wenn sie Menschen befähigt, mit den unumgänglichen Ambivalenzen des Weltverstehens zu leben. Christliche Religion im besonderen entfaltet ihre Kraft nicht dadurch, dass sie das Leben gegen den Tod sichert, mit Normen auf Orientierungsfragen antwortet, Einheit verlangt, Allmacht statt Ohnmacht verspricht. Sie sucht den Mut zu entwickeln, dem anderen nicht auszuweichen, das Fremde im Vertrauten wahrzunehmen. Als Anstöße, Zwischen-Spiele und Kunst-Stücke sind die Beiträge dieser Festschrift für Dietrich Zilleßen zu verstehen, sie folgen einem Glaubensverständnis, das Raum für Fragen und Anderes lässt.
Das Buch wendet sich gegen Religionspädagogik als Moralpädagogik, gegen fundamentalistische Traditionsvermittlung, aber auch gegen abstrakte Weltästhetisierung, die sich jeder politisch-sozialen Entschiedenheit enthält. Eine neue symboldidaktische Grundsatzdiskussion wird begonnen. Religionsunterricht findet in einer unüberschaubaren, pluralistischen Welt statt, deren Probleme sich immer weniger lösen lassen. Die Autoren gehen folglich von einem weiten, differenzierten Religionsbegriff aus, der seine eigene Relativität mitdenkt. Ihre Basis ist keine Theorie des Absoluten, sondern ein Gottesbild, das seine Bildlichkeit und seine Sprachlichkeit theologisch nicht unterschlägt. Insofern diese Religionspädagogik aber den Kontakt mit dem Fremden als ihr Paradigma anerkennt, ist ihre Grundlage mehr als menschlicher Selbstentwurf. Die Autoren empfehlen sowohl eine Relektüre Karl Barths wie eine Neuorientierung an Paul Tillich und lesen dabei gelegentlich auch mit Tillich Barth gegen Barth. Sie wenden sich gegen Religionspädagogik als Moralpädagogik, gegen fundamentalistische Traditionsvermittlung, aber auch gegen abstrakte Weltästhetisierung, die sich jeder politisch-sozialen Entschiedenheit enthält. Diese profane Religionspädagogik ist ästhetisch-expressiv (aber nicht ästhetizistisch), experimentell-offen (aber nicht empiristisch regulierbar), elementar-sinnlich (aber nicht unreflektiert andächtig). Die Autoren schreiben Symboldidaktik weiter, indem sie eine neue Grundsatzdiskussion beginnen. Sie zielen damit auf eine experimentell-elementarisierende Praxis, die gründliche Planung voraussetzt. InteressentInnen: Religionspädagogen, Theologen, Erziehungswissenschaftler.
Entwurf einer neostrukturalistischen Religionspädagogik
Wie ist eine einheitliche, das heißt systematisch angelegte religionspädagogische Theorie und Praxis denkbar, die nicht den Standpunkt des narzisstischen Ich einnimmt, die im Ansatz also weder regressiv-autisitisch verharrt, noch sich in vielerlei Formen von Selbstapotheose oder in der Projektion verschiedener Gottesbilder als alter ego produziert? Der Zugang zur Beantwortung dieser Frage liegt nicht in neuen Definitionen für „Ich“ und „Gott“, sondern in der Aufgabe von Standpunkten, im Unterwegs, im Zwischen-Raum – im neostrukturalistischen Diskurs. Beuschers Studie kreist um die zentralen Begriffe der Geschöpflichkeit (fragmentarische Identität), Gelassenheit (Konfirmation als Entsicherung des Glaubens), Angewiesenheit (das/der Fremde als Spiegel der Selbsterkenntnis), Getriebenheit (Angst als Index von Welt) und Getrostheit (Paradox der Gnade). Dabei wird sowohl die strukturale Psychoanalyse Jacques Lacans auf ihre theologische Relevanz hin befragt als auch das Werk des 1942 in Treblinka umgekommenen Pädagogen Janusz Korczak als Realutopie gewürdigt.