Als die Schweizer Gräfin Sophie von May ihren Dienst als Erzieherin der Prinzessin Luise, der späteren Großherzogin von Baden, am preußischen Hof antritt, wird sie nicht nur Zeugin historisch bedeutender Ereignisse wie der Revolution von 1848/49, sondern begegnet auch interessanten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Sie schließt Freundschaft mit dem Archäologen und Erzieher des Prinzen Friedrich, später Kaiser Friedrich III., Ernst Curtius. Auch der ihr anvertrauten Prinzessin wird sie 65 Jahre lang Freundin bleiben. Von den spannungsreichen Unterschieden der Lebensverhältnisse zwischen Sophie von Erlach und ihrer einstigen Schülerin zeugt ein bis jetzt unveröffentlichte Briefwechsel. Als Ehefrau des Schweizer Grafen Robert von Erlach-Hindelbank erlebt sie den Niedergang und die Enteignung des Schweizer Adels. Nicht nur Gräfin Erlachs Leben, sondern auch das ihrer Nachfahren wird von ihrer Zeit als Gouvernante am preußischen Hof geprägt. Ihre Tochter Louise heiratet den Sohn des Prinzenerziehers, Friedrich Curtius, beide sind Patenkinder der einstigen königlichen Zöglinge. Monica Klaus beschreibt in dieser Biografie eindrücklich den Lebensweg Sophie von Erlachs, in dem sich die ganze Kraft und Ohnmacht eines adeligen Frauenlebens des 19. Jahrhunderts widerspiegelt.
Monica Klaus Pořadí knih



- 2021
- 2015
Gottfried Kinkel entflammte gemeinsam mit seiner Frau Johanna, geb. Mockel, für die demokratisch-republikanische Bewegung, die den ungerechten politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen ein Ende machen wollte. Kinkel engagierte sich als wortgewaltiger Abgeordneter und nach Auflösung der Kammern auch als bewaffneter Kämpfer für die Revolution. Seiner Gefangennahme, Verurteilung und seine spektakuläre Befreiung aus Spandau Anfang November 1850 machten Kinkel zur Symbolfigur der gescheiterten Revolution. Dies beflügelte Kinkel zur durchaus berechtigten Hoffnung, in Amerika, dem Land der Hoffnung vieler europäischen Demokraten, ausreichend Geld für die Wiederbelebung der Revolution in Deutschland mit dem Endziel eines demokratischen Nationalstaates sammeln zu können. Dies war das Ziel seiner mehrmonatigen Agitationsreise nach Amerika.
- 2008
Johanna Kinkel
- 364 stránek
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Es war nicht allein der rheinische Humor Johanna Kinkels (1810–1858), der in den Berliner Salons von Fanny Hensel und Bettina von Arnim Aufsehen erregte. Ihre musikalische Begabung – sie war eine ausgezeichnete Pianistin und Komponistin – wurde von Felix Mendelssohn gefördert und von Robert Schumann mit Interesse wahrgenommen. Sie begann mit der Komposition romantischer Lieder, setzte Liederspiele in Noten und ließ sich später von der Revolution 1848/49 zu aufrührerischen Liedern inspirieren. Ihre Liebe zu dem Bonner Theologen, Schriftsteller und Politiker Gottfried Kinkel und ihre Begeisterung für die Revolution lenkten ihr Leben in völlig neue Bahnen. So wurde sie nicht nur Mutter von vier Kindern, sondern auch Musikpädagogin, Literatin und Redakteurin. Fortan führte sie ein gleichermaßen reiches wie eingeschränktes Dasein, im politischen Exil gezeichnet von übermäßiger Arbeit und schwerer Krankheit. Fundiert und spannend zugleich schildert die vorliegende Biografie ihr Schicksal, das die Zwänge des 19. Jahrhunderts und den mutigen Kampf einer Frau um Gleichberechtigung aufzeigt.