Die Grenzen zwischen 1., 2. und 3. Sektor verschwimmen zunehmend, der intermediäre Bereich weitet sich immer mehr aus. In einer gemeinsam verantworteten und ausgeführten Wohlfahrtsproduktion (Wohlfahrtsarrangements) stellt sich die Frage, wie Wohlfahrt künftig gemeinschaftlich gestaltet und verantwortet werden kann. Die Autoren des Sammelbandes nehmen hierzu Stellung: Auf normativ-diskursiver Ebene setzten sie sich grundsätzlich mit Governance auseinander, nähern sich dem hybriden Steuerungsmodi aus sozialplanerischer Perspektive, betrachten Aspekte von Governance mit dem Fokus auf Versorgung auf jeder Ebene, beschäftigen sich mit der Ökonomisierung der Sozialen Arbeit aus interdisziplinärer, internationaler und kritischer Perspektive und zeigen das Feld der Sozialunternehmen als neue Sozialwirtschaftsakteure auf. Aus strategischer Sicht werden verschiedene Steuerungsmechanismen für sozialwirtschaftliche Organisationen und öffentliche Verwaltungen analysiert und ihre Anwendungsgebiete exemplarisch beleuchtet. Der wissenschaftliche Diskurs bietet dabei sowohl Anhaltspunkte für Forschung und Lehre als auch praktische Anwendungsmöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte von sozialen Organisationen und den öffentlichen Dienst.
Andrea Tabatt Hirschfeldt Knihy






Das Lehrbuch konzentriert sich auf die Kommunalverwaltung mit einem besonderen Fokus auf die Sozialverwaltung. Es analysiert drei wesentliche Strömungen, die seit etwa 1970 die Verwaltung und den Umgang mit BürgerInnen und anderen Organisationen prägen: das inputorientierte Bürokratiemodell von M. Weber, das outputorientierte Neue Steuerungsmodell (NSM) seit den 90er Jahren und das outcomeorientierte Governance-Reformkonzept seit ca. 2000. Diese Strömungen haben sich zwar historisch nacheinander in deutschen Rathäusern etabliert, zeigen jedoch in der Praxis unterschiedliche Durchmischungsgrade. Das Lehrbuch beleuchtet diese Strömungen in verschiedenen Bereichen der Kommunalverwaltung, darunter Haushalt, das Verhältnis zwischen Kommunalpolitik und -verwaltung, Organisationsstrukturen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Es unterstützt Lehrende und Studierende der Sozialen Arbeit, des Sozialmanagements und der Verwaltungswissenschaften dabei, die Entwicklungslinien klar zuzuordnen und deren Ausprägungen in der Praxis zu erkennen. Beispiele veranschaulichen Anwendungsmöglichkeiten, während aktuelle Diskurse und Studien zur Diskussion anregen und Veränderungsverläufe verdeutlichen. Die Inhalte sind auch für KommunalpolitikerInnen und VerwaltungspraktikerInnen von Interesse, da sie wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Trends der Kommunalverwaltung bieten.
Öffentliche Steuerung und Gestaltung der kommunalen Sozialverwaltung im Wandel
Eine Einführung
- 200 stránek
- 7 hodin čtení
Das Buch bietet eine kompakte Einfuhrung in die Steuerungs- und Gestaltungsansatze der kommunalen Sozialverwaltung.
Die Wohlfahrtsproduktion ist gemischt, es gilt die Sektorgrenzen zu überwinden. Auch verschiedene Governance Diskurse setzten sich mit den entsprechenden Herausforderungen und Gestaltungsbedarfen auseinander. In der Ausbildung der Akteure besteht jedoch noch Nachholbedarf, denn die Studiengänge des Sozial- bzw. Public-Managements stehen weitgehend versäult nebeneinander. Daher wird erforscht, welche Vorstellungen, Ideen bzw. Verbindungen zwischen den Studiengängen von Studiengangsleitungen an deutschen Hochschulen (HAW`s) benannt, gesehen und angestrebt werden. Untersucht werden die vier HAW`s in Deutschland an denen es beide Studiengänge gibt. Für Verbindungen wie Hinderungsgründe werden sowohl verschiedene formale wie auch informelle Gründe aufgezeigt. Wegen fehlender bewusster Verzahnungen wird die Forschung auf den deutschsprachigen Raum ausgedehnt, auf integrierte Studienangebote. Dabei werden Erfolgsfaktoren für Verzahnungen, förderliche Bedingungen gemeinsamen Lernens sowie Mehrwerte für Studierende aufgezeigt.
Im Rahmen eines Seminars an der Hochschule Coburg für Studierende im sechsten Semester Bachelor Soziale Arbeit wurde eine Zeitschriftenanalyse zur Institutionellen Sozialarbeit durchgeführt. Die qualitative Inhaltsanalyse der in der Sozialen Arbeit einschlägigen Fachzeitschriften (Jahrgänge 2007-2009), befasst sich mit allgemeinen Aussagen zur Sozialen Arbeit sowie den öffentlichen und freien Trägern. Die Zeitschriftenanalyse steht dabei im Kontext der neuen professionellen Denk- und Handlungsweise „Institutionelle Sozialarbeit“. Diese fußt auf einer Mikrozensusauswertung des Statistischen Bundesamtes (2008) für die Hochschule Coburg sowie eigenen Berechnungen von Prof. Dr. Veronika Hammer. Danach findet Soziale Arbeit hauptsächlich in den klassischen Institutionen der öffentlichen Verwaltung und im Sozialwesen statt und hat sich selbst als Profession insti-tutionalisiert. Die Studierenden untersuchen die verschiedenen Bereiche: Spannungsfeld Soziale Arbeit und Ökonomisierung, Professionalisierungsdebatte der Sozialen Arbeit, Professionalisierung der Sozialen Arbeit in Hinblick auf Aus- und Weiterbildung, gegenwärtigen Herausforderungen für die Soziale Arbeit, Kinder- und Jugendhilfe als exemplarisches Arbeitsfeld der sozialen Arbeit.
Andrea Tabatt-Hirschfeldt liefert einen qualitativ und quantitativ beeindruckenden, sehr aktuellen Überblick über den Stand der Reform der Kommunalverwaltung. In der Konfrontation des Literaturstandes mit den Ergebnissen eigener, aber auch fremder empirischer Untersuchungen wird deutlich, wo und wie sich theoretische Konzepte zur Verwaltungsmodernisierung auch praktisch realisieren lassen bzw. wo und warum Hindernisse oder Brüche vorliegen. Die Verfasserin erweist sich damit als exzellente Kennerin von Verwaltungsmodernisierung, welche dieses unübersichtlich fragmentierte Forschungsfeld durch eine eigene originelle Systematik neu strukturiert und durchdacht hat. In den Zwischenzusammenfassungen, insbesondere aber im Zusammenhang mit E-Government (Organisationsstruktur, Anm. d. Verf.) und Fragen des Personalmanagements eröffnet die Verfasserin darüber hinaus auch eigene interessante Forschungs- und Handlungsperspektiven…“ Prof. Dr. Sibylle Raasch