Die Geschichten von Prophetinnen im Alten Testament, oft im Schatten ihrer männlichen Kollegen, stehen im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Irmtraud Fischer beleuchtet Figuren wie Mirjam, Hulda und Debora sowie weniger bekannte Prophetinnen wie Noadja und die prophetisch redenden Töchter in den Büchern Ezechiel und Joël. Mit einem genderfairen Ansatz wird der weibliche Anteil an der Prophetie sichtbar gemacht, indem geschlechtsneutrale Begriffe verwendet werden. Die zweite Auflage integriert aktuelle Diskussionen und wurde stilistisch an die anderen Bände der Trilogie angepasst.
Irmtraud Fischer Knihy





Genderforschung und Frauenforschung sind in der Theologie, insbesondere in der katholischen, von großer Bedeutung. Viele Christen und Christinnen, die sich nur mit lehramtlichen Schreiben beschäftigen, hinterfragen oft den Nutzen dieser Forschungsrichtungen. In fundamentalistischen Kreisen wird diese Forschung zunehmend als "Genderismus" abgewertet, während der Vatikan unter Papst Franziskus, der Menschenrechtsverletzungen anprangert, die Menschenrechtserklärung nicht unterzeichnet hat. Es ist entscheidend, dass die Theologie an Universitäten, die sich wissenschaftlicher Reflexion verpflichtet fühlt, weiterhin Frauen- und Geschlechterforschung integriert. Dies bleibt ebenso wichtig wie vor 25 Jahren, als die Theologische Fakultät der Universität Graz ihren Forschungsschwerpunkt einrichtete. Der Band dokumentiert ein Symposium zur Feier dieses Schwerpunkts und verleiht den Elisabeth-Gössmann-Preis sowie ein Ehrendoktorat an Barbara Reid für ihre Beiträge zur Genderforschung. Das Buch enthält thematische Artikel, wie eine Neudeutung der johanneischen Kreuzigungsdarstellung und kritische Reflexionen zu christlichen Familienkonstruktionen sowie zur Genderismusdebatte. Zudem bietet es strategische und historische Beiträge zur Geschichte und Zukunft des Grazer Schwerpunkts im Kontext deutschsprachiger Fakultäten.
Nach weit verbreiteter Leseweise der Bibel fuhrt Israel seine Herkunft auf die Erzvater zuruck. An die Patriarchen seien die Verheissungen ergangen, mit ihnen habe der Gott Israels die Geschichte mit seinem erwahlten Volk begonnen. Diese Sicht entspricht weder den biblischen Uberlieferungen noch dem judischen Selbstverstandnis. Israel erzahlt seine Anfange als Gottesvolk pointiert als Geschichte von Frauen mit ihren Mannern und Kindern. Irmtraud Fischer zeigt die politische Dimension der von ihr sogenannten Erzeltern-Erzahlungen und deren erzahlerischer Fortschreibung durch das Rut-Buch auf. "Sie fuhrt den Leser an das hebraische Original heran und zeigt die feinen Zusammenhange im Original auf. Das geschieht in einer klaren und verstandlichen Weise, die jeder feministischen Ideologie entbehrt und einen geschlechterfairen Forschungsansatz zur Geltung bringt." (Wort und Antwort 3/2001) Das Buch will zum Abbau antijudischer Klischees beitragen, indem es vergessene oder verkurzt gelesene biblische Erzahlungen neu deutet. Und es will so die konstitutive Bedeutung der Frauen fur ein Christentum herausstellen, das sich neu vom ersten Teil seiner Bibel inspirieren lasst.
Bibel- und Antikenrezeption
- 427 stránek
- 15 hodin čtení
Exegese in unserer Zeit - 18: Theologie von Frauen für Frauen?
Chancen und Probleme der Rückbindung feministischer Theologie an die Praxis : Beiträge zum Internationalen Kongress anlässlich der Zwanzigjährigen Gründungsjubiläums der Europäischen Gesellschaft für Theologische Forschung von Frauen (ESWTR)
- 335 stránek
- 12 hodin čtení