Dietlinde Peter Knihy



Unter dem Motto »Museum digital!? – Potenziale und Grenzen« diskutieren Museumsfachleute über die fortschreitende Digitalisierung und deren Bedeutung für die Museumsarbeit. Werden zukünftig Medien(Kunst)Installationen in Ausstellungen wichtiger als die Originale sein? Ist ein Museum ohne Multimediaangebote noch sehenswert? Ist ihr Einsatz sinnvoll und lohnt sich der Aufwand oder nicht? Für die Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit haben sich in den vergangenen Jahren viele neue Möglichkeiten der Veranschaulichung von Zusammenhängen, etwa aus Natur- und Landschaftsentwicklung, der Rekonstruktion von archäologischen Fund- oder historischen Baukomplexen oder der Verflechtung verschiedener Sinneswahrnehmungen, ergeben. Neue Multifunktionsgeräte als Ausstellungsguides ermöglichen Museumsgästen einen selbst gesteuerten, vertiefenden Zugang zu Informationen, zu Objekten oder unterstützen den barrierefreien Zugang generell. Doch der Einsatz neuer Medien im Museum wird schnell zum Kostenfaktor angesichts eines hohen Wartungsbedarfs und der rasanten technischen Entwicklung. Erfahrungsaustausch tut not. Die Online-Publikation gehört im 21. Jahrhundert zum musealen Selbstverständnis der öffentlichen Zugänglichkeit von Museumsobjekten und -sammlungen. Für die qualifizierte Erforschung ihrer Bestände sind Museen zunehmend auf nationalen und internationalen Austausch ebenso angewiesen wie auf das „Bürgerwissen“ einer breiten Öffentlichkeit. Dies mit der ethisch und ökonomisch verantwortlichen Wahrung geistiger und künstlerischer Urheber- und Verwertungsrechte in Einklang zu bringen, ist eine der großen aktuellen Herausforderungen. In diesem Zusammenhang sind, auch angesichts von Datenhoheiten und -schutzrechten, die Aktivitäten der Museen in den Social Media zu diskutieren, die für die Akquise und Bindung jüngeren Publikums eine immer wichtigere Rolle spielen.
Im jährlichen Turnus treffen sich Museumsfachleute aus Sachsen, Bayern und der Tschechischen Republik, um Schwerpunktthemen der Museumsarbeit zu erörtern und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter auszubauen. Die Fachtagung setzte sich mit den Erfahrungen und Problemen bei der Präsentation militärgeschichtlicher Zusammenhänge in Museen auseinander. Eine besondere Rolle hat die Verantwortung der Museen in Wahrnehmung ihres gesellschaftlichen Bildungsauftrages gespielt. Militärgeschichte steht immer in untrennbarem Kontext zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung. Die nachhaltigen Auswirkungen von Herrschaftsanspruch und Kriegsereignissen auf die Menschen sind ein wichtiges Thema. Die Tagung förderte vorrangig den fachlichen Dialog von Museumsfachleuten der beteiligten Partnerländer und stand darüber hinaus allen Interessierten offen.