Dieses Buch beschreibt die - eher bescheidenen - Möglichkeiten, mit denen die Erlebnispädagogik den negativen Seiten unserer Gesellschaft entgegenwirkt. Dabei wird „Outward-Bound“ als traditionsreiche erlebnispädagogische Einrichtung besonders hervorgehoben. Outward Bound gibt es seit 1941; damals wurden, mitten im Krieg, auf einem Segelschiff in Wales die ersten Kurse durchgeführt. Mittlerweile existieren ca. 50 Outward-Bound-Standorte in vier Kontinenten, davon 4 in Deutschland. Outward-Bound hat das Ziel, vorwiegend jungen Menschen durch Maßnahmen in möglichst natürlichem Umfeld (Gebirge, Meer) zusätzliche Erfahrungen über sich selbst und ihre Rolle im sozialen Gefüge Gruppe zu vermitteln. - Ein wichtiges Prinzip aller Outward-Bound-Einrichtungen weltweit lautet: „Learning by doing.“
Walter Pretzl Knihy


Die OUTWARD-BOUND-Schulen in verschiedenen Staaten haben nur eine lose Verbindung, wobei Kurslängen und Programme variieren. Die Grundidee bleibt jedoch gleich: Junge Menschen sollen ihre oft unterschätzte Leistungsfähigkeit kennenlernen und die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit erfahren. Trainer bewegen sich mit ihren Gruppen oft am Rand von kalkulierbarem Risiko, wobei Sicherheit stets oberste Priorität hat. Dennoch gab es bereits mehrere Unfälle. Der Autor teilt seine persönlichen Erfahrungen mit Gruppen unterschiedlicher Alters- und Sozialstruktur. Er zeigt den Teilnehmern die Schönheit der Natur und ermutigt sie zu einem respektvollen Umgang damit. Gemeinsam erlebt er beeindruckende Bergtouren, aber auch herausfordernde Bedingungen wie Gewitter und Schneestürme. In diesen „Grenzsituationen“ lernen die jungen Leute, wie wichtig Rücksichtnahme und gegenseitige Hilfe sind. Die Kurse sind kein Vergnügungsprogramm, und die Trainer sind keine Animateure. Walter Pretzl erinnert sich an zahlreiche Rückmeldungen, die zeigen, dass gerade Unannehmlichkeiten einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Meistern authentischer Schwierigkeiten und Gefahren erfüllt die Teilnehmer mit Stolz. So unterschiedlich die Teilnehmer, das Wetter und die Bedingungen sind, so abwechslungsreich sind auch die Kurse. „Bei OUTWARD-BOUND wird es nie langweilig!“