Knihobot

Margit Reiter

    Die Ehemaligen
    Transformationen des Rechtsextremismus in Österreich
    • Die Rechtsextremismusforschung hat in Osterreich eine lange Tradition. Dennoch fehlen zu vielen AkteurInnen und Netzwerken, Diskursen und Praktiken der extremen Rechten in Osterreich seit 1945 wissenschaftliche Studien. Ausgehend von der Uberzeugung, dass gerade das Fach Zeitgeschichte mit dem Blick fur langere Zeitraume einerseits ideologische Kontinuitaten, Konjunkturen und langfristig wirksame Strukturen, andererseits aber auch Veranderungen und Transformationen des osterreichischen Rechtsextremismus seit 1945 aufzeigen konnte, mochte das vorliegende Themenheft der zeithistorischen Rechtsextremismus-Forschung in Osterreich neue Impulse geben. Die darin versammelten Beitrage beleuchten den "klassischen" Rechtsextremismus nach 1945, seine (vergeblichen) Anpassungsversuche und die transnationale Vernetzung der extremen Rechten am Beispiel des Sudtirol-Terrorismus sowie Transformationsprozesse im Bereich rechtsextremer Medien und deren veranderte Funktionen im offentlichen Diskurs. Ausserdem wird untersucht, wann und wie sich osterreichische SozialwissenschaftlerInnen und HistorikerInnen in den letzten Jahrzehnten mit dem Phanomen Rechtsextremismus auseinandergesetzt haben und welche unterschiedlichen Konzepte, Terminologien und Methoden sie dabei verwendeten.

      Transformationen des Rechtsextremismus in Österreich
    • Die Ehemaligen

      Der Nationalsozialismus und die Anfänge der FPÖ

      Die erste umfassende Studie zu den personellen und ideologischen NS-Kontinuitäten in der 1956 gegründeten FPÖ. Nach Kriegsende blieben zahlreiche überzeugte Nationalsozialisten ihrer Gesinnung treu und bewegten sich in einem gemeinsamen sozialen und politischen Erinnerungsmilieu. Viele dieser »Ehemaligen« organisierten sich bald wieder politisch und vertraten selbstbewusst ihre Agenda. In Österreich formierten sie sich vor allem im Verband der Unabhängigen (VdU) und in der 1956 gegründeten Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Margit Reiter zeichnet in ihrem Buch erstmals diesen politischen Formierungsprozess der »Ehemaligen« nach. Die Autorin zeigt die personellen wie auch ideologischen Kontinuitäten zum Nationalsozialismus in der FPÖ anschaulich auf und unterzieht die politische Karriere des Parteigründers und vormaligen NS-Funktionärs Anton Reinthaller einer kritischen Analyse. Die Studie von Margit Reiter gibt einen tiefen Einblick in das Binnenmilieu der »Ehemaligen« und ihren vielfältigen Verflechtungen mit der freiheitlichen Partei. Die erste umfassende Geschichte zur (frühen) FPÖ und ihrem Verhältnis zum Nationalsozialismus füllt nicht nur eine eklatante Forschungslücke, sondern ist auch von hoher politischer Aktualität. Auf der Shortlist für das Wissenschaftsbuch des Jahres 2020.

      Die Ehemaligen