Natalija Aleksandrovna Baks i. Knihy





Sprachdifferenz oder Kulturdifferenz? – Wie konstituiert sich Komparatistik? Traditionell versteht die Komparatistik als ihre Aufgabe den Vergleich von literarischen Texten differenter Sprachräume. Die komparatistische Erforschung von sprachhomogenen Texten differenter Literaturen konnte sich bisher allenfalls ansatzweise und im Zeichen ganz spezifischer Fragestellungen etablieren. Die zentrale Fragestellung, der in diesem Band nachgegangen wird, lautet: Bieten die Differenzen in den Selbstbeschreibungen unterschiedlicher Länder (wie etwa Deutschlands, Österreichs und der Schweiz) eine hinreichende Grundlage, um innerhalb eines Sprachraums von unterschiedlichen »Literaturen« zu sprechen und diese als Gegenstand komparatistischer Forschung zu begreifen? Und wo läge die Ergebnisperspektive?
Religiöse Thematiken in den deutschsprachigen Literaturen der Nachkriegszeit (1945 - 1955)
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Vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich und prominent bei Friedrich Dürrenmatt in der Schweiz nehmen religiöse Thematiken in der frühen Nachkriegszeit einen breiten Raum ein, gehen dann aber innerhalb des ersten Nachkriegsjahrzehnts mehr und mehr ihrer Stellung im literarischen Feld verlustig. Die Bekenntnisliteratur der Nachkriegsjahre verlor ihre Akzeptanz, Autoren wie Heinrich Böll übergaben ihre religiösen Frühwerke erst gar nicht der Öffentlichkeit, und die Literaturgeschichtsschreibung marginalisierte dieses Segment zunehmend, bis nur wenige Namen in Randbemerkungen übrig blieben. Die Beiträger des Bandes unternehmen es, diese Verdrängung im literarischen Kanon zu revidieren.