Theory Culture & Society 4/2022
A New Structural Transformation of the Public Sphere?
A New Structural Transformation of the Public Sphere?
The Social Construction of Organized Interests
Focusing on a contested political field, the book explores the dynamics of European trade unionism, contributing valuable insights to both practical and theoretical discussions. It examines the challenges and strategies within the trade union landscape, offering a nuanced perspective on the evolving role of unions in contemporary politics.
Long description: Soziale Ungleichheit und Vielfalt sind Schlüsselthemen der Arbeits- und Organisationsforschung, wurden bislang aber nur selten aus intersektionaler Perspektive betrachtet. Der Sammelband schließt diese Lücke. Er versammelt theoretische und empirische Beiträge, die aufzeigen, wie multiple Benachteiligungen und Diskriminierungen in Unternehmen, Universitäten, Forschung, Parteien, Krankenhäusern, Pflegeagenturen und Gewerkschaften produziert werden und was Organisationen davon abhält, allen Menschen unabhängig von ihrer sozialen Zugehörigkeit gleiche Arbeitsbedingungen zu bieten
Die Rolle der Gewerkschaften hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt – ebenso ihr gesellschaftlicher Einfluss und Organisationsgrad. Die Autoren beleuchten Gewerkschaften sozial- und wirtschaftswissenschaftlich: Sie skizzieren theoretische Grundlagen und zeigen geschichtliche Entwicklungen sowie Einflussfelder auf.
Die Diagnose einer im Wandel befindlichen Arbeitsgesellschaft ist im Prinzip so alt wie die Sozialwissenschaft. Schon Adam Smith, Herbert Spencer, Émile Durkheim oder Karl Marx analysierten Prozesse gesellschaftlicher Modernisierung als Auseinandersetzungen um die Arrangements von Wertschöpfung und Teilung der gesellschaftlichen Arbeit. Den Strukturwandel der Arbeitsgesellschaft soll der Band vor diesem Hintergrund mit Blick auf eine Reihe von Transformationserscheinungen untersuchen, die den Übergang in eine neue Konstellation markieren. Das Spektrum der Themen reicht von der Bedeutung von Migration für die Struktur des Arbeitsmarkts über die Entwicklung des Tarifsystems bis hin zur Aufwertung der Sorgearbeit, vom Lohnabhängigenbewusstsein im Wandel bis zur sozialökologischen Konfliktformation.
Studien zur Internationalisierung von Wirtschaft und Kultur
Die Beiträge des Bandes beleuchten Prozesse der Globalisierung in den Bereichen der Wirtschaft und der Politik aus (zumeist) organisations- und kultursoziologischer Perspektive. Der Inhalt• Kapitalismus, Ungleichheit, Demokratie – Eine Literaturstudie• Transnationale Sozialräume. Zwischen Methodologischem Nationalismus und Kosmo-Globalismus• Ambivalenzen der Gegenbewegung. Internationale Erwerbsregulierung zwischen Einbettung und Kommodifizierung• Populistische Popkultur – Warum die Band Frei. Wild ein Verunsicherungsphänomen darstellt• Autobiografien deutscher Gangstarapper im Vergleich• Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit? (Re-)Konfigurationen unter Bedingungen von Globalisierung, Ökonomisierung und Digitalisierung Der AutorMartin Seeliger vertritt eine Professur für Organisations- und Kultursoziologie an der Leuphana Universität Lüneburg.
Internationale Perspektiven auf ein umkämpftes Terrain
Die vorliegenden Texte sollen den Leserinnen und Lesern verschiedene theoretische und forschungslogische Aspekte zur Gewerkschaftsforschung vermitteln, die eine organisationssoziologische Annäherung an Gewerkschaften erleichtert. Vor dem Hintergrund von Globalisierung und europäischer Integration widmet sich der Großteil der Studien den Möglichkeiten und Grenzen internationaler Vertretungsarbeit. Wie die Ausgestaltung der jeweiligen Untersuchung zeigen wird, lassen sich die hier zu erarbeitenden Einsichten aber auch fruchtbar auf die Rahmung national (bzw. regional oder lokal) fokussierter Untersuchungsdesigns übertragen.
Gewerkschaftliche Positionsbildung auf europäischer Ebene
Können nationale Gewerkschaften im Zuge der europäischen Integration gemeinsame politische Positionen entwickeln? Martin Seeliger untersucht diese Frage anhand der wichtigsten Felder europäischer Tarifpolitik. Die Antwort fällt ambivalent aus: Starke Diskrepanzen zwischen den nationalen Gewerkschaften, aber auch in der Vertikalen des Mehrebenensystems europäischer Arbeitsbeziehungen, machen „die soziale Konstruktion organisierter Interessen“ in der Europäischen Union zu einer großen Herausforderung, die die Entstehung eines sozialen Europas in weite Ferne rückt.
Gangsta-Rap wird immer populärer. Doch was haben soziale Ungleichheit und Neoliberalismus mit >>G-Rap<< zu tun? Während der Band >>Deutscher Gangsta-Rap<< (2012) schwerpunktmäßig basale Genre-Merkmale untersuchte, behandeln die theoretischen und empirischen Beiträge dieses Bandes aus einer interdisziplinären Perspektive das Genre nun stärker als Ausdrucksform soziokultureller Konflikte. Sie zeigen: In den polarisierenden Text- und Bildwelten der Rapper_innen und der Kultur >>um<< Gangsta-Rap artikulieren sich besonders soziale Konflikte um Ressourcen, die als Kampf um Anerkennung und soziale Teilhabe lesbar sind. (Quelle: www.buchhandel.de)
Teenie-Stars, Skandalrapper oder Integrationsbotschafter – wieso genießt Gangstarap auf dem so umkämpften Terrain der Popkultur überhaupt so eine große Popularität? Aus kultursoziologischer Perspektive zeigt der Text, wie Images des Gangstaraps im Spannungsfeld von Klasse, Ethnizität und Geschlecht als popkulturell vermittelte Momente sowohl der Affirmation als auch des Empowerment interpretiert werden können.