Martin Schult Knihy






David Grossman
Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2010. Ansprachen aus Anlass der Verleihung
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Der Börsenverein verleiht 2010 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an David Grossman, einen israelischen Schriftsteller, der sich für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern einsetzt. In seinen Romanen, Essays und Erzählungen versucht er, sowohl die eigene als auch die Perspektive der Andersdenkenden zu verstehen und darzustellen. Grossman verleiht dem schwierigen Zusammenleben eine literarische Stimme, die weltweit Gehör findet. Seine Werke verdeutlichen, dass die Spirale von Gewalt und Hass im Nahen Osten nur durch Zuhören, Zurückhaltung und die Kraft des Wortes überwunden werden kann. In seinem Hauptwerk wird die Bedeutung der Sprache für die Identitätssuche thematisiert, während er vor ihrer Militarisierung warnt. Inmitten von Willkür und Entfremdung bietet er Wege aus dem gegenwärtigen Dilemma zwischen Krieg und Frieden. Geboren 1954 in Jerusalem, zählt Grossman zu den einflussreichsten Schriftstellern und Journalisten Israels. Seine Werke, die in über dreißig Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden, befassen sich intensiv mit der Identität seines Landes und dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Zudem engagiert er sich aktiv in der politischen Debatte um eine friedliche Lösung im Nahen Osten.
»Martin Schult hat einen rasanten, warmherzigen und unwiderstehlich witzigen Debütroman geschrieben. Diese Coming-of-Age-Geschichte zwischen Fußball, Anarchie und Arno Schmidt winkt aus dem Frankfurter Jahr 1974 dauernd der Gegenwart zu. Dieser Flokati kann fliegen!« Felicitas von Lovenberg Der WM-Sommer 1974: Alles dreht sich um Fußball, nur Pauls Eltern verhalten sich merkwürdig. Dagegen kann selbst seine Schwester mit ihren verrückten Aktionen nichts ausrichten. Als dann auch noch der alten Frau Schellack etwas Schreckliches passiert, flüchtet Paul, um sich letztlich doch der Welt zu stellen.
»Eine Oper im Dreivierteltakt – Heimatfilm, Bergdrama und Krimi – Martin Schult bringt mit Frassek und seinem Assistenten Sprotz den Berliner Wedding in die Steiermark, lässt Menschen sterben und wieder auferstehen und höchst unterhaltsam zwei Welten aufeinanderprallen.« Christoph Schröder, freier Literaturkritiker und Mitglied der Jury des Deutschen Buchpreises 2016 Dem Kroisleitner Karl sein Vater ist tot. 104 war der alte Kroisleitner, aber noch topfit, das lag an der guten Luft oder am Marillenschnaps. Schon bald ermittelt die Kriminalpolizei aus der nahen Bezirkshauptstadt, was der wortkarge Wanderer mit der schlechten Ausrüstung damit zu tun hat. Ebenjener mit dem Namen Frassek, seines Zeichens Polizeiobermeister aus Berlin, hatte sich doch nur in der Steiermark von seinem letzten, gelinde gesagt unglücklich verlaufenen, Fall erholen wollen - und von seiner pubertierenden Tochter. Inmitten von Lügen, Intrigen und Dorfklatsch wird Frassek unversehens vom Tatverdächtigen zum Ermittler.
Boualem Sansal
Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2011. Ansprachen aus Anlass der Verleihung
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Boualem Sansal, geboren am 15. Oktober 1949 in einem algerischen Bergdorf, wächst im Arbeiterviertel Belcourt von Algier auf. Nach seiner Promotion in industrieller Ökonomie wird er 1986 Generaldirektor einer Consulting-Firma und übernimmt 1992 die Rolle des Beraters im Handelsministerium, gefolgt von seiner Ernennung zum Generaldirektor im Ministerium für Industrie und Umstrukturierung im Jahr 1996. 2011 wird ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen, um seinen Einsatz für den interkulturellen Dialog und das Verständnis zwischen Kulturen zu würdigen. Als einer der wenigen verbliebenen Intellektuellen in Algerien übt er offen Kritik an den politischen und sozialen Verhältnissen und setzt sich für das freie Wort sowie den öffentlichen Dialog in einer demokratischen Gesellschaft ein. Sein Engagement richtet sich gegen doktrinäre Verblendung, Terror und politische Willkür und hat eine globale Perspektive. Die Laudatio auf Sansal wird von dem Schweizer Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Peter von Matt gehalten. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober 2011 in der Frankfurter Paulskirche während der Buchmesse statt.
Deutsche Zeitgeschichte als warmherziger Coming-of-Age-Roman Frankfurt am Main, 1977. Johannes ist 15, ein ganz normaler Teenager, der Musik liebt. Doch als sich sein Vater der RAF als Helfer anschließt und die Familie untertauchen muss, verläuft Johannes’ Leben alles andere als normal. Da begegnet er Paul, einem Jungen, der ihn noch tiefer in die Welt der Musik einführt, in die sich auch Eli Meissner, eine unverheiratete Frau in den Fünfzigern, geflüchtet hat. Während die beiden Jungen sich an allem berauschen, was der Kult-Plattenladen der Stadt zu bieten hat, wird Eli mit den Verbrechen ihrer Familie in der Nazi-Zeit konfrontiert. Ohne einander kennenzulernen, müssen sich alle drei im Deutschen Herbst entscheiden, wo sie stehen. Ob sie zu Mittätern werden, sich der Vergangenheit stellen oder zu Helden werden – just for one day.
Dieser kleine Sammelband enthält die wichtigsten Texte aus der ersten Schaffensperiode Martin Schults. Die Geschichten entstehen noch in seiner Jugendzeit. Erst nach langem Zögern und zähen Verhandlungen mit dem Verlag entschließt sich jetzt Martin Schult diese Texte einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Mehr als 20 Jahre suchten Verlag und Autor nach einer geeigneten Form, denn es gibt viel Gewalt und rohe Sprache in diesen Texten. Für Kinder unter 16 Jahren ist die ungekürzte Fassung nicht zu empfehlen. Die Texte, die in diese erste Auswahl aufgenommen wurden, sind die folgenden: Fünf Monster auf der IAA, Gehirnzelle 53B, Vom Großen Tag Schissomirs, Der Geizhals, Die fünf Monster in Frankfurt (eine Fortsetzung der ersten Geschichte) und Drei Wünsche. Der Band wurde vom talentierten Nachwuchszeichner Quinten Schlücker illustriert. In einem Nachwort erläutert Andreas Kuttner die Bedeutung der Veröffentlichung für das Verständnis von Schults frühem Leben und die Einordnung in sein weiteres Werk.
Jaron Lanier
Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2014. Ansprachen aus Anlass der Verleihung
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2014 wird an Jaron Lanier verliehen, einen Pionier der digitalen Welt, der die Risiken für die individuelle Lebensgestaltung erkannt hat. Lanier warnt eindringlich vor den Gefahren, die unserer offenen Gesellschaft drohen, wenn Menschen auf digitale Kategorien reduziert werden. Sein Werk wird zu einem Appell, wachsam gegenüber Unfreiheit, Missbrauch und Überwachung zu sein, und fordert Strukturen, die die Rechte des Individuums respektieren und die demokratische Teilhabe fördern. Er setzt sich für den nachhaltigen Wert des schöpferischen Beitrags im Internet ein und betont die Bedeutung humaner Werte für ein friedliches Zusammenleben in der digitalen Welt. Geboren 1960 in New York City, gehört Lanier zu den wichtigsten Konstrukteuren des Internets und gilt als Vater der „virtuellen Realität“. Er war an zahlreichen Entwicklungen beteiligt und leitet heute ein Projekt zur Erforschung des „Internets 2“ bei Microsoft Research. Als Musiker, Komponist und Künstler hat er sich international einen Namen gemacht. Seit 2000 beschäftigt er sich mit der Diskrepanz zwischen Mensch und Maschine sowie dem Missbrauch von Wissen und Daten. Mit seinen Büchern und Artikeln ist er zu einem der wichtigsten Kritiker der digitalen Entwicklungen geworden. Lanier lebt in Berkeley, Kalifornien, und wurde für seine Erfindungen mit mehreren Ehrendoktortiteln und Preisen ausgezeichnet.

