Kritik der existentialontologischen Fundierung der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie
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Die Seinsphilosophie thematisiert die Unmöglichkeit, sich von Negation und Vermitteltheit zu befreien, solange es Widerstände gibt. Sie konzentriert sich auf das Positive, das Sein, und das Negative wird in eine allgemeine 'Seinsvergessenheit' gefasst. Trotz ihrer abstrakten und schwer verständlichen Natur hat die Seinsphilosophie in der Gesellschaft an Einfluss gewonnen und ist in vielen Kreisen präsent. Krisen stellen die Geltung rationaler Formen in Frage, was zu einer gefährlichen Vereinigung von Massen und Experten führen kann, die in ihrer Wut destruktiv werden.
Die Auseinandersetzung mit Sartres Auffassung der individuellen Freiheit und der Ablehnung einer äußeren Autonomie führt zu einer tiefgreifenden Analyse der Verantwortung des Einzelnen. Sartre argumentiert, dass das Zuschreiben von Entscheidungsfreiheit an externe Kräfte wie Gott oder den Staat eine Selbsttäuschung ist, um der Angst vor der eigenen Freiheit zu entkommen. Im Kontrast dazu wird Adornos Ästhetik herangezogen, um die Möglichkeit zu untersuchen, wie das Kapital als eigenständiges, agierendes Subjekt wahrgenommen werden kann, was Sartres Position herausfordert und neue Perspektiven auf die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft eröffnet.
Michel Foucaults Machtbegriff und die Krise der Revolutionstheorie. Gesammelte Schriften 2
Der Kerngedanke dieser Arbeit besteht darin, Foucault nachzuweisen, dass er trotz seiner Behauptungen über das Fehlen einer Theorie tatsächlich über eine totalisierende Theorie verfügt, die Realität bruchlos ordnet. Der Autor nimmt Foucault als pars pro toto, um diesen Vorwurf zu untermauern. Band 2 der Gesammelten Schriften enthält die Diplomarbeit von Manfred Dahlmann, die 1980 bei Johannes Agnoli eingereicht und 2017 zur Veröffentlichung vorbereitet wurde. Der Text reflektiert die intensive Auseinandersetzung mit Foucaults Philosophie in Westberlin der späten 1970er Jahre, als die Begeisterung für den französischen Philosophen inmitten der Krise der Revolutionstheorie in Westdeutschland aufkam. Die späte Veröffentlichung dokumentiert die lebhafte marxistische Diskussion dieser Jahre und zeigt, wie weit die Debatte heute zurückgefallen ist. Dahlmann betont, dass er seine Kritik an Foucault mittlerweile anders formulieren würde, doch der Text verdeutlicht bereits die Notwendigkeit eines erkenntniskritischen Verständnisses der marxschen Kritik der politischen Ökonomie. Die anhaltende Popularität von Foucaults Machtbegriff zeigt, wie sehr die geforderte Erkenntnis- und Formkritik bei der Entsorgung des Marxismus ignoriert wurde. Die Arbeit ist nicht nur eine radikale Kritik an Foucaults Begriffen, sondern auch die einzige geblieben, die dem Rätsel der Macht auf den Grund geht.