Jan-Uwe Thoms (geb. 1944) ist ein echter Flensburger Jung – der Hafen und die Ballastberge, die Flensburger Straßen und Höfe waren seine Heimat und sein Abenteuerspielplatz. Seine Kindheitserinnerungen aus der Nachkriegszeit zeigen die Stadt und ihre Bewohner aus der Perspektive des Jungen: Das Leben im Mietshaus und der Hunger in den Jahren nach Kriegsende, erste Ausflüge mit dem Tretwagen, Begegnungen mit englischen Soldaten und mit den „schlechten Frauen“ im Oluf-Samson-Gang, Schulerlebnisse und Bandenkriege, Jahrmärkte und technische Neuerungen prägen seine Welt. Teils frech, teils naiv, immer lebendig und ganz unmittelbar kommen diese Erinnerungen daher und vermitteln ganz nebenbei ein Gutteil Flensburger Lokalkolorit und (Stadt-)Geschichte.
Jan Uwe Thoms Knihy




Um zu verändern müssen wir beginnen bisher Undenkbares zu denken Gleich die erste Aussage impliziert, dass etwas verändert werden müsste. Wenn alles gut ist, müssen wir uns also gar nicht erst der Mühe unterziehen bisher Undenkbares zu denken. Nur keine Veränderung – es lief doch bisher auch alles prima… Mir geht es gut, ich muss mir keine Gedanken machen – schon gar keine, die ich bisher noch nie gedacht habe. Bloß keine Experimente, denn jede Veränderung könnte meine persönliche Situation verschlechtern. Und wer will das schon … Wer so denkt hat zum Beispiel vergessen, dass Frauen in Deutschland noch vor fünfzig Jahren die Genehmigung ihres Ehemanns brauchten, wenn sie einer beruflichen Tätigkeit nachgehen wollten. Oder dass bis vor etwa 120 Jahren verheiratete Frauen in vielen Regionen Deutschlands noch zwingend in der Öffentlichkeit eine Haube oder zumindest ein Kopftuch tragen mussten. Die Befreiung der Frauen, ihre absolute Gleichstellung mit dem Mann, waren Veränderungen, denen bis dahin Undenkbares vorausging. Nichts verändert sich von selbst, immer sind es Gedanken und Ideen, die den notwendigen Veränderungen in Staat und Gesellschaft den Weg bahnen – bis heute und in Zukunft. Wo müssten heute unsere Gedanken und jene Ideen ansetzen, die Veränderungen bewirken könnten? Wo sind Veränderungen zwingend notwendig? Wo sollte an Bewährtem festgehalten werden? Gibt es überhaupt Bewährtes, an dem ewig festgehalten werden kann? Oder ist gar die Veränderung an sich schon etwas erhaltenswert Bewährtes? Oder muss Bewährtes gar immer wieder neu erstritten werden? Führen Veränderungen, die Bewährtes nicht berücksichtigen, vielleicht immer nur in die Irre und ins Chaos?
Zimmer frei im Irrenhaus
Polemiken gegen Gott, die Welt und meinen Nachbarn
Sind wir Deutschen seit Jahren einer Gehirnwäsche unterzogen? Wie sonst kann es sein, dass 49 Prozent der Deutschen sich bei einem durchschnittlichen Vollzeiteinkommen von weniger als 3.100 Euro brutto als wohlhabend empfinden, während sie gleichzeitig nicht in der Lage sind, eine Familie angemessen zu versorgen? Diese und viele weitere Fragen aus dem deutschen und internationalen Alltag behandelt der Autor Jan-Uwe Thoms in seinem neuen Werk. Der Untertitel „Polemiken gegen Gott, die Welt und meinen Nachbarn“ ist bewusst provokant gewählt. Thoms präsentiert die Problematiken nicht trocken und wissenschaftlich, sondern setzt auf ironische, sarkastische und polemische Provokation. Er thematisiert soziale Fragen, Umweltschutz, Klimawandel, Sicherheitspolitik und Arbeitnehmerprobleme bei kirchlichen Arbeitgebern sowie den oft sinnlosen Bau neuer Autobahnen durch deutsche „Provinzfürsten“. Trotz seiner scharfen Kritik bietet kein Kapitel ohne diskussionswürdige oder nachdenkliche Lösungsansätze. Diese regen bei Lesungen und Vorträgen des Autors immer wieder anregende Gespräche an. Im Vorwort fragt sich Thoms: „Ich bin jetzt 73 Jahre alt. Warum rege ich mich noch auf?“ und antwortet: „Ich will mich aufregen! Vielleicht auch andere!“
Damals beim Bund
Erinnerungen an Absurdistan
Jan-Uwe Thoms ging 1965 als Berufsoffiziersanwärter zur Bundeswehr. Die Schikanen der Grundausbildung, seine Erfahrungen als junger Vorgesetzter und als Leiter der Sicherheitsabteilung im NATO-Stab der Heeresgruppe Mitte schildert er in der ihm eigenen, mal ernsten, mal humorvollen Art. Im Glauben an die Richtigkeit dessen, was die politische und die militärische Führung vorgaben, bildete er seine Soldaten aus. Je höher er die Karriereleiter emporkletterte, desto stärker wurden die Zweifel an der Richtigkeit sowohl seines eigenen Tuns als auch der offiziellen sicherheitspolitischen Verlautbarungen. Mit zunehmendem Wissen wuchsen auch seine Skrupel, die ihm anvertrauten Soldaten ständig im Rahmen der sicherheitspolitischen Bedrohungsanalysen zu belügen. Thoms Erinnerungen spiegeln nicht nur sein eigenes berufliches Leben wider, sondern auch 25 Jahre Entwicklung der Bundeswehr.