Knihobot

Andrea Kretschmann

    Regulierung des Irregulären
    Das Rechtsdenken Pierre Bourdieus
    Simulative Souveränität
    • 2023

      Simulative Souveränität

      Eine Soziologie politischer Ordnungsbildung

      Um ihre Einsätze bei Straßenprotesten zu trainieren, laufen Polizistinnen und Polizisten in der Rolle von Demonstrierenden durch selbst gebaute Straßenzüge. Sie sind schwarz gekleidet, maskiert, tragen Spruchbanner, stimmen Sprechchöre an und halten Redebeiträge. Dabei werfen sie mit Steinen, Molotowcocktails und zünden Autos an. Souveränität ist simulativ geworden. Dies ist die zentrale These von Andrea Kretschmann, die sie durch teilnehmende Beobachtung polizeilicher Simulationen für das Policing von Protest in Europa entwickelt. In diesen Simulationen wird politische Ordnung vor allem auf sinnliche Weise hergestellt: Inszenierung, Theater und Spiel verleihen den inneren Abläufen der Staatsgewalt eine neue Expressivität und zeigen ein assoziativ-ereignisgetriebenes Vorgehen, das im Gegensatz zu klassischen Ansätzen unsystematisch ist. Dies hat unmittelbare Folgen für das Politische, da die Simulationen gegenwärtige kriminalpolitische Tendenzen stützen und Artikulationsformen außerhalb parlamentarischer Verfahren als Sicherheitsproblem betrachten. Diese Perspektivierung des Politischen fördert zudem die Ungleichbehandlung unterschiedlicher politischer Spektren durch die Polizei. Die Autorin bietet eine Kultursoziologie des Staates, die die Bedeutung des Simulativen im Verhältnis von Gesellschaft, Demokratie und Staatlichkeit innerhalb eines kulturalisierten Kapitalismus beleuchtet und einen empirischen Einblick in eine oft ve

      Simulative Souveränität
    • 2019

      In der Rechtssoziologie und sozialwissenschaftlichen Rechtsforschung wurde Pierre Bourdieus Rechtsdenken bislang nur sporadisch und einseitig rezipiert, hauptsächlich im Kontext seiner Theorie sozialer Felder, jedoch ohne Bezug zu anderen soziologischen Rechtstheorien. Die Bourdieu-Rezeption in der sozialwissenschaftlichen Rechtsforschung ist oft oberflächlich, wobei Kritiklinien innerhalb der soziologischen Theorie zu Bourdieus Werk weitgehend ignoriert werden. Der Sammelband zielt darauf ab, den Theoriebezug in der Bourdieu-Rezeption zu vertiefen und diese Kritiklinien zu berücksichtigen. Er initiiert eine systematische Auseinandersetzung mit Bourdieus Rechtsdenken und untersucht dessen Potenziale. Neben relevanten Texten Bourdieus, die erstmals in deutscher Sprache präsentiert werden, versammelt der Band sozialtheoretische und empirische Beiträge, die an Bourdieus Rechtsdenken angelehnt sind. Die Zielgruppe umfasst Rechtssoziolog/innen sowie Sozialwissenschaftler/innen anderer Disziplinen, die sich mit dem Thema ›Recht‹ befassen, sowie Soziolog/innen und Wissenschaftler/innen, die Bourdieus Werk analysieren. Zudem richtet sich der Band an rechtssoziologisch interessierte Rechtswissenschaftler/innen. Mit Beiträgen von namhaften Autor/innen wird eine umfassende Perspektive auf Bourdieus Rechtsdenken geboten.

      Das Rechtsdenken Pierre Bourdieus
    • 2016

      Andrea Kretschmann, Dr. phil, ist Forscherin am Centre Marc Bloch in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (kultur-)soziologische Theorie, Soziologie der Gewalt und des Konflikts, Soziologie des Staates, Rechtssoziologie und Soziologie abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle.

      Regulierung des Irregulären