Knihobot

Arturo Alvarez Herna ndez

    Bukolik und Liebeselegie zwischen Antike und Barock
    Eneas
    • Eneas

      La trayectoria transatlántica de un mito fundacional

      Kein anderer Text hat das politische Denken des Abendlandes und dessen Expansion in der Neuen Welt so nachhaltig geprägt wie Vergils Aeneis. Von der karolingischen Zeit bis zum Boom der lateinamerikanischen Literatur finden sich immer wieder neue literarische Konfigurationen dieses antiken Gründungsepos. Die Rezeption der Aeneis beschränkt sich nicht auf die epische Form; sie manifestiert sich in nahezu jeder literarischen Gattung. Über Jahrhunderte bleibt sie ein aktiver Mythos, der durch eine mehr oder weniger feste Koppelung eine enorme Bedeutungsvielfalt hervorbringt. Die Frage stellt sich, was die Aeneis so vielseitig macht, dass sie in unterschiedlichsten Epochen und kulturellen Kontexten als Matrix für politisch interessierte Literatur dienen kann. Die Aeneis ist nicht nur ein literarisches Werk, sondern ein lebendiger Mythos, der sich an die jeweiligen zeitlichen und kulturellen Gegebenheiten anpasst und dabei immer wieder neu interpretiert wird. Diese Flexibilität und Relevanz über die Jahrhunderte hinweg macht das Werk zu einem zentralen Element im politischen Diskurs und in der Literaturgeschichte.

      Eneas
    • Die durch den Petrarkismus und die Arcadia von Sannazaro geprägte Rezeption der antiken Bukolik und erotischen Elegie, welche in der frühen Neuzeit zu einer verbreiteten Gattungs-Kontamination führt, bietet einen doppelten Fall von kulturell und wissenschaftlich transformativer Aneignung der Vergangenheit. In welchem Maße lässt sich auf intertextueller Ebene der ästhetisch-semantische Transfer interkulturell verwirklichen? Was besteht von den antiken literarischen Formen fort, was wird erneuert oder verwandelt? Ist es möglich, die semantischen Grundpfeiler zu identifizieren, auf die sich die Kontinuität bzw. Diskontinuität des ursprünglichen poetischen Diskurses stützt? Welche Implikationen ergeben sich für das erneuerte literarische System aus der poetischen Hybridisierung der antiken Gattungen? Welche anderen Impulse kanalisiert die neue literarische Codierung? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich der vorliegende Band, der die Ergebnisse eines interdisziplinären Treffens (Mainz 28.-29. November 2014) zur réécriture der zwei literarischen Formen aus der Sicht von Poetologie, Politik, Intertextualität und Genderfragen zusammenführt.

      Bukolik und Liebeselegie zwischen Antike und Barock