Královna hor je důvěrná přezdívka nemoci, jíž trpí pětačtyřicetiletý obyvatel pečovatelského ústavu pan Turin. Bývalý úspěšný podnikatel v oboru IT, bezdětný, spokojeně ženatý, onemocněl v 27 letech roztroušenou sklerózou. Od té doby se jeho život beznadějně hroutí. Ve 32 letech zůstal upoután na invalidní vozík, o čtyři roky později se stal jeho novým domovem pečovatelský ústav. Ze společenského požitkáře Roberta Turina se tak stal „pan Turin“, odkázaný na cizí péči. Žije si tam po svém a nový domov má vlastně rád. Ignoruje, co se mu nezamlouvá, v ústavní kavárně popíjí veltlínské, laškuje se sestřičkami, debatuje s dávno mrtvým kocourem. Svůj příběh vypráví ve třetí osobě, jakoby o někom jiném. Občas si přehrává dialogy, které by mohl se svým okolím vést, v replikách si sděluje reakce ostatních na vlastní myšlenky, polemizje s nimi. Po celou dobu důsledně sleduje jediný cíl: sehnat někoho, kdo by ho odvezl do Švýcarska, kde je povolená asistovaná sebevražda. A myslí to smrtelně vážně. Svébytně napsaný román nepostrádá černý humor ani laskavé emoční zaujetí.
Daniel Wisser Knihy
Daniel Wisser je současný rakouský autor, jehož dílo se vyznačuje pronikavým pozorováním lidské psychiky a sociálních interakcí. Jeho psaní často zkoumá složitost mezilidských vztahů a vnitřní monology postav, které se potýkají s existenciálními otázkami. Wisserův styl je charakteristický svou precizností a schopností evokovat silné emoce pomocí detailních popisů a sugestivní atmosféry. Jeho tvorba představuje hluboký vhled do moderního života a výzev, kterým čelí jednotlivci ve společnosti.






Löwen in der Einöde
Roman
Auch Michael Braun geht seine Lateinnachhilfelehrerin ein Leben lang nicht aus dem Kopf: Es ist die Geschichte einer unerfüllten Liebe. Als sie, die schöne Alies, die in dem Dorf in der Provinz alle nur Alice nennen, plötzlich spurlos verschwindet, bleibt Braun nur die Erinnerung an schüchterne Küsse, eine Neigung zu exotischen Frauen und die Frage, was mit ihr geschehen ist. Nicht dass er sich in all den Jahren bemüht hätte, das Rätsel zu lösen: erstens hatte er Angst vor den Löwen von Alies Nachbarn, der sich selbst zum Dompteur ausbilden wollte, zweitens vor ihrem cholerischen Ehemann, der die Löwen irgendwann erschossen hat. Und drittens ist Braun einer, dessen Kindheitshelden Menschen sind, die 139 Tage im Weltraum ausharren oder 18 Tage ohne Essen und Trinken vergessen in einer Gefängniszelle überleben. Ein bisschen so ist auch Braun geworden: Er harrt aus in seiner Beziehung und überlebt als Beamter am Meldeamt. Bis Alies Ehemann eines Tages tot zusammenbricht und ihm die Schlüssel zu dessen Haus in die Hände fallen: Jetzt endlich ist der Moment gekommen, um Alies zu retten und sich selbst zu befreien …
Die erfundene Frau
Erzählungen
Daniel Wisser erzählt zweiundzwanzig lakonische Geschichten über das ganz alltägliche Fiasko von Liebe und Sexualität: Sie handeln vom Reiz des Imaginierten, desaströsen Wochenenden und dem Drama der Dating-Portale, von Fetischisten und Neurotikern, von der Liebe der Hundertjährigen, der Scham der Pubertät und verpassten Augenblicken. Sie erzählen vom Anfang der Liebe und von ihrem Ende – und dass manchmal nicht mehr bleibt als ein toter Hund in einer Louis-Vuitton-Tasche. Sie zeigen ihre Figuren beim immer wieder scheiternden Versuch, nicht zu scheitern, gönnen ihnen keine Erlösung und sind gerade deshalb von großer Menschlichkeit.
Wir Bleiben Noch
Roman
Wie dem Untergang trotzen? Mit hinreißend lakonischem Witz erzählt Daniel Wisser von vier Generationen einer Familie, durch die sich die Gräben eines ganzen Landes ziehen. Mitte vierzig, kinderlos, standhafter Sozialdemokrat: Victor Jarno hat sich damit abgefunden, dass seine Gattung vom Aussterben bedroht ist. Erst als er auf einer Familienfeier der Liebe seines Lebens wiederbegegnet, scheint es das auch für ihn zu geben: eine Zukunft. Doch wie kann das gehen – ein Leben mit der richtigen Frau in der falschen Familie?
Bernhard Kolin ist tot, Milliardär und Herausgeber von Österreichs größter Boulevardzeitung. Weil die Politik mit den Kolins gut kann, ist für Oberst Benedikt Kordesch größtmögliche Diskretion bei den Ermittlungen angesagt. Doch nur einen Tag später stirbt auch Kolins Mutter. Wie ihr Sohn wurde sie durch Gift vom Blauen Eisenhut vergiftet. Ein Skandal scheint vorprogrammiert.Kordesch reist sofort nach Oberösterreich, wo die ganze Familie des ermordeten Medienmoguls wie jedes Jahr die Pfingsttage verbringt. Tatsächlich gibt es eine Menge schmutziger Geheimnisse. Und einen Hotelgast, der mit den Kolins noch eine Rechnung offen hat. Aber irgendetwas sagt Oberst Kordesch, dass die Lösung des Falls weit komplizierter ist...
Lotte Lyon. Ensemble
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Tausend kleine Traurigkeiten
Politische Kommentare
Die Zentralisierung von Entscheidungsprozessen und der Abbau der Demokratie ist eine globale Tendenz im Kapitalismus. Eine treibende Rolle spielen dabei politisch instrumentalisierte Massenmedien, die nicht der Wahrheit verpflichtet sind, sondern ihren Geldgebern. Der Schriftsteller Daniel Wisser gilt als einer der profiliertesten literarischen Kritiker der türkisen Ausprägung dieses Phänomens. Nun erhebt er seine Stimme gegen diesen Zeitgeist, um nicht einmal vor den Trümmern unseres Landes stehen und sagen zu müssen: „Was hätt’ ma denn machen sollen?“ Viele bezeichnen unsere Lage als alternativlos. Alternativlos ist das neue „Was hätte man denn machen sollen?“ In der Politik ist aber nichts alternativlos. Die inflationäre Verwendung des Wortes alternativlos in der politischen Kommunikation verrät die Demokratiefeindlichkeit, von der wir befallen sind.
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Roman - (Null Eins Zwei)
Der neue Roman von Daniel Wisser: »eine der spannendsten Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur« (Süddeutsche Zeitung) Leichtfüßig und lakonisch erzählt Daniel Wisser von einem Schelm inmitten der großen Krisen der Gegenwart. Erik Montelius existiert von Amts wegen nicht – diese Freiheit muss er nutzen.Vor dreißig Jahren verstorben, bekommt der Computerentwickler Erik Montelius ein zweites Leben geschenkt: Als erster Patient weltweit wird er aus der kryotechnischen Konservierung geholt. Fortan sieht er sein Dasein nicht in Leben und Tod geteilt, sondern in erstes Leben, zweites Leben und Tod. Doch auch im zweiten Leben ist die Welt keine bessere: Seine Frau hat seinen Geschäftspartner geheiratet – der hat zudem Eriks Ideen geklaut. Die Menschen tragen Masken über Mund und Nase, wischen auf tragbaren Computern herum und haben die Visionen von einer gerechten und umweltfreundlichen Gesellschaft aufgegeben. Erik hat nichts, kein Geld, kein Zuhause, nicht einmal einen Ausweis. Aber er hat einen Verdacht, wem er seinen ersten Tod zu verdanken hat. Und er hat einen Buchvertrag und damit die Gelegenheit, die Wahrheit ans Licht zu bringen …
Unter dem Fußboden
Gesammelte Erzählungen 2009 - 2023
Unter dem Fußboden ist ein Herzens- und Langzeitprojekt von Daniel Wisser: seit vielen Jahren arbeitet der Wiener Autor an seiner Sammlung von kurzen Erzählungen, in denen oftmals eine historische Person im Mittelpunkt steht; die pointierten Prosastücke wurden unter dem Titel „Unter dem Fußboden“ bereits zwei Mal als Bühnenstück inszeniert. Erstmals erscheinen nun alle Texte in Hardcoverausgabe mit einem ausführlichen Glossar als Wegweiser durch das vielschichtige Textlabyrinth mit unzähligen Querverweisen.
Ein „weißer Elefant“ ist ein arbeitsloser Arbeitender, der zwar seine Anstellung behält, dem aber das Tätigkeitsfeld entzogen wird. Waren früher nur unkündbare Beamte von einer solchen Situation betroffen, so ist die Praxis des Kaltstellens mitsamt Bore-Out heute in Großkonzernen, Banken und Versicherungen gängig, wenn Dienstverhältnisse aus bestimmten Gründen nicht einfach gekündigt werden können. Männlich, 51, ehemaliger Leiter der Abteilung Informationstechnologie. Drei Kinder von drei verschiedenen Frauen. Auf dem Abstellgleis. Die Fallhöhe dieses „weißen Elefanten“ ist vorprogrammiert. Daniel Wisser schildert seinen Absturz als schaurig-witziges Sittenbild unserer Gesellschaft.



