Die Arbeit ist ein Versuch, aus der wechselseitigen Durchdringung und Verknüpfung von strukturell-funktionalistischem Begriffsinventar der Handlungs- und Rollentheorie mit literaturtheoretischen, vorab hermeneutischen Kategorien ein Systemgerüst zu erstellen, das die Beschreibung der Literaturtheorie einiger wesentlicher Vertreter des 18. Jahrhunderts in formalisierten sozio-literarischen Modellen gestattet und gleichzeitig den literarischen Funktionswandel hervortreten lässt.
Michael Böhler Knihy





Kulturtopographie deutschsprachiger Literaturen
Perspektivierungen im Spannungsfeld von Integration und Differenz
Goethes Beitrag zur Sage von Wilhelm Tell wird aus literaturwissenschaftlicher und historischer Sicht untersucht. Unter dem Titel „Hätte Goethe in Stäfa den besseren Tell geschrieben“ hielt der emeritierte Professor für Literaturwissenschaft Michael Böhler die Festrede zum 225-Jahr-Jubiläum von Goethes dritter Schweizerreise in der reformierten Kirche Stäfa, die in leicht redigierter Form abgedruckt wird. Bernhard Schneider stellt unter dem Titel „Aegidius Tschudi und Goethes literarische Verarbeitung der Fabel von Wilhelm Tell“ fest, dass Goethe als Politiker und Schriftsteller erkannte, wie Tschudi als eidgenössischer Landvogt in der 1415 eroberten habsburgischen Grafschaft Baden eine politische Botschaft in die Sage von Wilhelm Tell goss. Tschudi hatte die Sagengestalt des Reichsvogts Gessler in einen Landvogt umgewandelt, er selbst war Gessler, nicht Tell.
In der vorliegenden Arbeit wird nicht die Kunstanschauung Adalbert Stifters ins Zentrum gestellt, sondern der Schönheitsbegriff. Dadurch wird der Blick frei für die Wandlungen, die die Schönheitsvorstellung Stifters im Laufe der Entwicklung erfährt, und für die Struktur seines Schönheitsbegriffes, die wesentlich von derjenigen der klassischen Aesthetik abweicht.