Knihobot

Benjamin Loy

    Imaginationen des Sozialen
    Roberto Bolaños wilde Bibliothek
    • Roberto Bolaños wilde Bibliothek

      Eine Ästhetik und Politik der Lektüre

      5,0(1)Ohodnotit

      Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals systematisch das Gesamtwerk Roberto Bolaños mit Blick auf die vielfältigen intertextuellen Bezüge des chilenischen Autors. Posthum vor allem wegen seines Romans 2666 von der globalen Literaturkritik zum ersten Klassiker der Weltliteratur des 21. Jahrhunderts stilisiert, fungieren in Bolaños Texten intertextuelle Verweise als ein zentrales Formverfahren, das bislang von der Kritik kaum eingehender untersucht worden ist. Die Werk-Studie situiert Bolaño dabei nicht nur dezidiert innerhalb einer lateinamerikanischen Genealogie eines «wilden Lesens», sondern legt über eine Lektüre, die zugleich philologisch-detailliert und panoramatisch-ideengeschichtlich operiert, die Auseinandersetzungen von Bolaños Texten über die gescheiterten Revolutionen in Lateinamerika oder die Verheerungen des globalen Kapitalismus mit dem literarischen Kanon der (Post-)Moderne frei. Diese umfassen neben der lateinamerikanischen Literatur um Autoren wie Neruda, Borges und Parra insbesondere Bezüge auf die spanische und französische Literatur von Góngora und Pascal über Baudelaire bis zu Perec sowie auf weitere Klassiker der Moderne in Gestalt von Schriftstellern wie Ernst Jünger oder William Carlos Williams.

      Roberto Bolaños wilde Bibliothek
    • Imaginationen des Sozialen

      Narrative Verhandlungen zwischen Integration und Divergenz (1750–1945)

      Der Band präsentiert die Forschungsergebnisse des wissenschaftlichen Netzwerks Paragesellschaften. Unter diesem Leitbegriff werden ,Gesellschaften in der Gesellschaft' in fiktionalen Texten untersucht, die als Räume zur Verhandlung sozialer Spannungsverhältnisse dienen. Im Zentrum steht dabei die Reflexion über den Begriff ,Gesellschaft' und dessen narrative Struktur, wie sie sich ab dem 18. Jh. herausbilden. Durch die Ungebundenheit an eine originäre Diskursautorität kann ,Gesellschaft' eine Pluralität von Rechtfertigungsnarrativen erzeugen, die der Legitimation einer bestimmten Imagination von Gesellschaft dienen und ihrerseits Gegennarrative provozieren. Fiktionale Werke werden so als Verhandlungsmedien solcher gesellschaftlicher Strukturnarrative analysiert. Dabei werden besonders ihre ästhetischen Potentiale in den Fokus gerückt, welche die Genese von, aber auch Kritik an je spezifischen Imaginationen von Sozialität erlauben, die vielfach bis in die Gegenwart nachwirken.

      Imaginationen des Sozialen