Knihobot

Jutta Steiner

    Nostalgie im upside down
    Der vererbte Krieg
    • Der vererbte Krieg

      Transgenerationale Traumaspuren in Melitta Brezniks Werk

      • 220 stránek
      • 8 hodin čtení

      Traumata werden über Generationen hinweg weitergegeben und beeinflussen das Unterbewusstsein nachhaltig. Melitta Breznik, eine steirische Psychiaterin und Schriftstellerin, thematisiert in ihren Werken die emotionalen Erben des Zweiten Weltkriegs, inspiriert von ihrer eigenen Familiengeschichte und der Arbeit mit Traumapatienten. Jutta Steiner analysiert Brezniks multiperspektivisches Erzählverfahren in den Erzählungen „Das Umstellformat“ und „Nordlicht“, das es ermöglicht, komplexe Traumafolgen und das Zusammenspiel von Familiengeschichten literarisch darzustellen und die Grenzen zwischen Tätern und Opfern zu hinterfragen.

      Der vererbte Krieg
    • Nostalgie im upside down

      Das progressive Potenzial von Nostalgie in der Retro-Serie »Stranger Things«

      Nostalgie und Retro haben in der postmodernen Medienkultur Hochkonjunktur. Dazu gehören das Recyceln von Narrativen, Bildern, Sounds, Figuren und Stilistiken einer oftmals nicht weit zurückliegenden Vergangenheit. Häufig stehen Retroprodukte allerdings unter dem Verdacht, bloß oberflächliche Simulationen von Vergangenheit zu sein. Viele »Revival-Trend«-Formate bauen auf dem nostalgischen Kapital bereits erfolgreicher Vorgänger auf und präsentieren eine »gute alte Zeit«, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Dennoch gibt es auch Filme und Fernsehserien, die ihre Rückschau auf Formate mit sozialkritischen und emanzipatorischen Potenzialen fokussieren. So zum Beispiel die erfolgreiche Netflix-Serie »Stranger Things«. Jutta Steiner argumentiert am Beispiel dieser Serie, die generations- und länderübergreifend eine wahre Nostalgiewelle unter ihrem Publikum auslöste, für eine differenziertere Betrachtungsweise des Phänomens der Nostalgie. Unter Bezugnahme auf aktuelle Forschungen zum Thema zeigt sie, dass Nostalgie verschiedene Formen des Rückblicks kennt. Sie untersucht, inwieweit Nostalgie dazu verwendet wird, um Rollenbilder, Klischees, Stereotype und Diskriminierungen fortzusetzen oder diese zu hinterfragen. Steiner analysiert das breite nostalgische Angebot von »Stranger Things« und spürt Trigger und Funktionen diverser Nostalgieformen auf. Dadurch hebt sie hervor, dass die Serie Nostalgie als kreative und progressive Ressource nutzt und durch die Neubearbeitung von Stilmitteln, Tropen und Figurenkonstellationen verschiedener Genres aus den späten 1970er und 1980er Jahren einen originären Status mit kritischem Potenzial erreicht – und ihr Publikum damit zu einer aktiven, reflektierten Auseinandersetzung auffordert.

      Nostalgie im upside down