Am 1. September 1948 versammelten sich im Bonner Museum König die Mitglieder des Parlamentarischen Rates, um eine demokratische Verfassung zu erarbeiten. In etwa neun Monaten entwarfen sie ein Grundgesetz, das als Übergangslösung das staatliche Leben in den drei westlichen Besatzungszonen ordnen sollte. Wider Erwarten erwies sich dieser Text im Ost-West-Konflikt als überlegen und überdauerte das Ende der deutschen Teilung, wodurch er zur gesamtdeutschen Verfassung wurde. Selbst diejenigen, die die wiedergewonnene Einheit Deutschlands für einen gemeinsamen Verfassungsdiskurs nutzen wollten, teilen den Stolz auf dieses Grundgesetz. Die Neuauflage bringt alle Vorschriften auf den Stand vom 15. Februar 2023 und berücksichtigt Änderungen im Grundgesetz, darunter das ÄndG (Art. 82, 87a) vom 28.6.2022 und 19.12.2022. Die Inhalte umfassen den Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten, das Bundesverfassungsgerichtsgesetz, das Parteiengesetz, das Petitionsausschussgesetz, das Untersuchungsausschussgesetz, den Vertrag über die Europäische Union in der Fassung des Vertrags von Lissabon, den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union sowie die Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Die Zielgruppe umfasst Wissenschaftler, Richter, Rechtsanwälte, Behörden und interessierte Staatsbürger.
Udo Fabio Knihy
