Plav 11/2015
Zločin ve stínu Baobabu
Driss Chraïbi, marocký autor píšící francouzsky, je mnohem víc než jen autor jedné knihy a jednoho tématu. Jeho dílo, které se neustále vyvíjelo, se zabývá kolonialismem, rasismem, postavením žen, konzumní společností a islámem. Své literární začátky propojil se studiem chemie, což se odrazilo v jeho originálním, vědecky strukturovaném stylu, zejména v prvních románech, které vzbudily značnou polemiku. Chraïbi mistrně kritizuje rozpor mezi ideálem a realitou, ať už v náboženském životě, společenských normách nebo při integraci do cizích kultur, přičemž jeho pozdější díla nabízejí melancholičtější reflexi identity a minulosti.






Zločin ve stínu Baobabu
Román z exotického prostředí marocké pouště konfrontuje prostý svět horalů s myšlením poevropštělých policistů, kteří zde provádějí pátrání.
The Simple Past came out in 1954, and both in France and its author’s native Morocco the book caused an explosion of fury. The protagonist, who shares the author’s name, Driss, comes from a Moroccan family of means, his father a self-made tea merchant, the most devout of Muslims, quick to be provoked and ready to lash out verbally or physically, continually bent on subduing his timid wife and many children to his iron and ever-righteous will. He is known, simply, as the Lord, and Driss, who is in high school, is in full revolt against both him and the French colonial authorities, for whom, as much as for his father, he is no one. Driss Chraïbi’s classic coming-of-age story is about colonialism, Islam, the subjection of women, and finding, as his novel does, a voice that is as cutting and coruscating as it is original and free.
Kriminalroman
Schlacksige Beine, kurzer Schnauzbart, abgewetzte Hosen und Sportschuhe … Inspektor Ali ist eine Provokation für die steifen Beamten von Scotland Yard. Der große Liebhaber der Poesie, Kreuzworträtsel und schöner Frauen wird nach Cambridge geschickt, wo eine marokkanische Prinzessin tot aufgefunden wurde. Mord oder Selbstmord? Ein diplomatisches Debakel droht. Ein Fall für Inspektor Ali, den genialen Detektiv aus Casablanca, der kombiniert wie Sherlock Holmes und daherkommt wie ein marokkanischer Bauer.
Der zärtlich und augenzwinkernd geschilderte Weg dieser marokkanischen Mutter führt aus einer vorindustriellen Welt mitten in die Turbulenzen dieses Jahrhunderts. Mit dreizehn Jahren hat man sie verheiratet, seither führt sie, trotz funkensprühender Lebenskraft, ein eingeschlossenes Dasein hinter den Mauern ihres Hauses. Ihr magisches Denken bemächtigt sich der neuen Dinge, die in ihren Lebenskreis eindringen: Im Radio sieht sie Zauberei am Werk, trägt Gefechte aus gegen Bügeleisen, Kochherd, Telefon und andere Segnungen der Zivilisation. Und dann der große Einschnitt: Nach zwanzig Jahren begibt sie sich zum ersten Mal wieder auf die Straße. Zuerst zaghaft, dann immer selbstbewusster erobert sie sich die bis dahin unbekannte Welt, den Markt, die Natur, die Politik. Mit ihrer archaischen Wahrhaftigkeit stellt sie, die Lernende, ihre Umwelt auf die Probe. Ohne es zu wollen, wird sie eine Symbolgestalt, sammelt sich eine Bewegung marokkanischer Frauen um sie.
Dans un petit village oublié au coeur du Haut-Atlas marocain, deux policiers tentent de mener une enquête et se heurtent à la rudesse du paysage et du climat autant qu'à la simplicité frustre des habitants. Au fil de leurs amusantes péripéties, Driss Chraïbi décrit le Maroc de l’après-décolonisation. Il dénonce, non sans ironie, la crétinisation du peuple par la « chefferie » et les dangers d’un « progrès » occidental qui tend à détruire les valeurs traditionnelles de la société arabo-berbère.
Chraïbi beschreibt mit Witz und Charme die Lebenswelt der maghrebinischen Immigranten in Frankreich.
Driss Chraibi hat zehn Jahre lang an diesem 2011 erschienenen Roman gearbeitet und er hat den Autor gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurückführt. Darin lockt uns Driss Chraibi in die sinnliche Welt des Orient, zurück zu den Anfängen des Islam. In poetischen Beschreibungen und einer bildreichen musikalischen Sprache versucht der Autor, in die Gedanken- und Gefühlswelt desjenigen einzudringen, der im Alter von vierzig Jahren – obwohl es ihm im irdischen Leben an nichts zu fehlen scheint – von einer unbestimmten Sehnsucht, einem Durst nach Transzendenz, einem Bedürfnis nach Rückzug und Einsamkeit erfüllt ist, die ihn immer öfter in eine Höhle am Berg Hira zum Meditieren treiben. Erinnerungen, Visionen, Bilder und Klänge mischen sich und lassen sinnlich nachvollziehbar die damalige Lebenswelt erstehen. Als Geste der Versöhnung versteht der Autor sein Buch, das westliche Leser in die Mystik und Musikalität des Koran einführen möchte. Driss Chraibi hat es seinem Vater gewidmet.