E. ric Pirart Knihy

Sammelbände mit dem Schwerpunkt Avestisch sind selten. Anlässlich des 65. Geburtstags von Jean Kellens, Professor der indoiranischen Philologie am Collège de France, wurde eine Sammlung von 27 Aufsätzen und einer vollständigen Bibliographie zusammengestellt, die verschiedene Aspekte beleuchtet. Die Beiträge veranschaulichen Kellens’ Werdegang von Lüttich über Erlangen nach Paris und die neuen Impulse, die er in der Exegese des Avesta setzte. Besonders im Vorwort wird die Entwicklung des Faches und die Dilemmata zwischen Religions- und Literarhistorikern thematisiert. Der Streit unter europäischen Gelehrten über die Natur des Avestatextes wird angesprochen, wobei Kellens formelle Kriterien der Einheit untersuchte, um Rückschlüsse auf ursprünglich einheitliche Stücke zu ziehen. Sein Ansatz fokussiert sich auf den Gebrauch und die Ideologie der Texte im priesterlichen Ritual. Renommierte Autoren wie Alberto Cantera, Gnoli und andere setzen sich mit Kellens’ Lehren auseinander. Zudem wird seine Expertise in der avestischen Grammatik gewürdigt, während de Vaan, García-Ramón und andere seine Arbeiten fortführen. Diese Festschrift ist ein Denkmal für die Methode der Erlanger Schule, die eine Rückkehr zu den Quellen und eine gründliche Analyse des Materials fördert.