Vladimir Zarev Knihy
Vladimir Zarev je současný bulharský prozaik, který se ve své tvorbě zaměřuje na transformaci bulharské společnosti a její společenské problémy. Jeho romány, jimiž debutoval v roce 1972, často zkoumají témata jako bezpráví a korupce v postkomunistické éře. Zarevův literární styl je ceněn pro svůj hluboký vhled do lidské psychiky a sociální reality. Jako redaktor literárního časopisu Savremennik se aktivně podílí na udržování kulturního diskurzu.






Die Entdeckung eines großen europäischen Erzählers Unterschiedlicher können Entwicklungen nicht sein: Während der Schriftsteller Martin die abstrusesten Jobs annimmt, um seine Familie über Wasser zu halten, kommt Bojan durch Zigarettenschmuggel zu Geld – der Beginn einer Karriere, in der kriminelle Machenschaften, Korruption und Erpressung Bojan zu unvorstellbarem Reichtum verhelfen. Doch der moralische Verfall ist spürbar, Werte werden über Bord geworfen, denn es zählen nur noch Macht und Geld. Martin unterdessen, zu sozialistischen Zeiten ein geachteter Autor, der die Freiheit als das höchste Gut ansah, kommt mit der Realität nicht zurecht. Er steht auf der Verliererseite, und als seine finanzielle Situation immer schwieriger wird und er seine Sorgen im Alkohol ertränkt, ist das Unglück nicht mehr aufzuhalten. Mit schonungsloser Genauigkeit zeichnet Vladimir Zarev zwei typische menschliche Schicksale in Zeiten des politischen Umbruchs. Während machtbesessene, »demokratisch« regierende Politiker, die das Land eigentlich in ein anderes politisches System überführen sollen, Bulgarien ausbluten lassen, lebt der größte Teil der Gesellschaft in größter Not. Komisch, lehrreich und literarisch brillant – Vladimir Zarev, in Bulgarien ein literarischer Superstar, kann nun auch vom deutschsprachigen Publikum entdeckt werden. Eine echte Überraschung.
In „Seelenasche“, dem dritten und letzten Band von Vladimir Zarevs großer Trilogie zur Geschichte von Bulgarien, glimmt nach dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs noch einmal kurz die Hoffnung auf Einigkeit, Recht und Freiheit auf. Vor dem Hintergrund brutaler Machtverteilungskämpfe wird jedoch schnell klar, dass sich hier nur das durchsetzt, was der reale Sozialismus angeblich längst besiegt hatte: Habgier und Egoismus. Nun sind es die Frauen der Familie Weltschev, die, jede auf ihre Weise, Größe und Haltung zeigen. Vladimir Zarev, der „Balzac Bulgariens“, ist einer der wichtigsten Erzähler Südosteuropas und die Geschichte der Familie Weltschev sein Meisterwerk.
Familienbrand
Roman
Vladimir Zarev, den nicht nur Dimitré Dinev als einen der wichtigsten Autoren in Bulgarien ansieht, erzählt im Roman „Familienbrand“ die Familiengeschichte der Weltschevs. Petruniza, die Witwe des alten Assen Weltschev, lebt mit ihren fünf Kindern in Widin, einer verschlafenen Kleinstadt am Unterlauf der Donau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird auch Widin in den Strom der Politik gerissen; in diesen unruhigen Zeiten suchen die Brüder Weltschev ihr Glück auf unterschiedliche Weise: Panto macht Karriere als Bankier, Ilija als Fabrikant und Ausbeuter. Christo, der sich für den Sozialismus begeistert, wird zum Helden wider Willen, und Jordan will eine Kirche bauen, einen Ort der Buße, doch es wird eine Raststätte, ein Ort der Muße für Sünder aller Art. Die Zukunft aber, die kann nur Jonka erkennen, die als Einzige in der Familie hellseherische Fähigkeiten hat. Ein großes Epos aus Bulgarien im 20. Jahrhundert.
»Der bulgarische Balzac.« ›Tages-Anzeiger‹ Frühjahr 1946: Bulgarien ist Volksrepublik geworden. Wer mit den Deutschen paktiert und sich nicht rechtzeitig vor dem Einmarsch der Russen in Sicherheit gebracht hat, ist den Folterknechten des neuen Regimes schutzlos ausgeliefert. Agitatoren ziehen durch die Dörfer und verteilen Broschüren über das neue Leben. Einer davon ist Krum Marijkin. Schwer zu sagen, was zäher ist: seine Muskeln oder sein Wille, die Menschen zum Sozialismus zu bekehren. Doch nicht jeder findet sich zurecht in der neuen Zeit ...