Ist das Leben nach 70 noch lebenswert? Und ob! Henriette, die Heldin dieses Romans nimmt sich das Recht, im Alter endlich nur noch ihren eigenen Lebensvorstellungen zu folgen. Behutsam schält sie sich aus dem Kokon ihres alten Lebens heraus, zieht in die Großstadt und kommt ihrem künstlerischen Talent auf die Spur. Und da geschieht es: Im Alter von 74 verliebt sich Henriette zum zweiten Mal in ihrem Leben. Mit dem Galeristen Carl erlebt sie eine späte Liebe, die die Zeit außer Kraft setzt. Es entspinnt sich eine Liebesgeschichte, die nur so wunderbar sein kann, weil die beiden Menschen, die sich hier begegnen, auf über 70 Jahre Lebenserfahrung zurückblicken können.
Brigitte Halenta Knihy


Die 34-jährige Protagonistin, Marlies Hanloe, ist eine durchschnittliche Person, der ein durchschnittliches Schicksal vorgezeichnet gewesen wäre, aber sie begeht eine strafbare Handlung, aus der ihr ein ganz besonderes Leben erwächst. Sie verliebt sich in ein Kind, das ihr nicht gehört und behält es wider besseren Wissens bei sich. Sie glaubt, damit ihren 17-jährigen Sohn zu schützen, der sich wahrscheinlich an der kleinen Dorothee vergangen hat. In Wahrheit aber folgt sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihrem Herzen. Mit dieser strafbaren Handlung beginnt der schwierige Weg ihrer Entwicklung zu einer außergewöhnlichen Frau. Sie baut für Dorothee, für sich und für den Sohn eine fiktive Wirklichkeit auf, die alle drei vor der Wahrheit schützt. Dorothee wächst zu einer fröhlichen, musikalisch sehr begabten jungen Frau heran, die nichts von ihrer wahren Herkunft ahnt. Erzählt wird eine Geschichte über diese absurde Welt, in der das größte Recht das größte Unrecht sein kann – und umgekehrt: das größte Unrecht das größte Recht. Dabei geht es auch um die Liebe als der einzigen Kraft, die Unrecht wiedergutmachen kann.