Thomas Brasch montiert in »Der Papiertiger« Texte aus der DDR, in denen eine Gruppe, die einst eine Revolution oder einen Kinderladen gründen wollte, ihre Erfahrungen zelebriert, da sie keine Öffentlichkeit mehr finden. Sie führen ein Ritual durch, das den Ausbruch und die Rückkehr ins Kollektiv umfasst, während Szenen der Herrschaftsverweigerung eingestreut sind. Per Olov Enquist beschreibt in der Biographie von August Strindberg eine Probe, bei der Strindbergs geschiedene Frau und ihre Freundin einen Einakter proben, der gemeinsame Erfahrungen interpretiert und Strindberg in seiner Vergangenheit korrigiert. Franz Jung schrieb 1927 »Heimweh«, ein Stück, das wie ein Film wirkt und das Unausgesprochene und die Unruhe der Menschen sucht. Else Lasker-Schüler und Herbert Ihering thematisieren in ihren Werken Sinnlichkeit und das Gefühl, das Lasker-Schülers Lyrik inspiriert hat. Heiner Müllers »Friedrich«-Stück hinterfragt die deutsche Fähigkeit zum Faschismus und die Ohnmacht der Literatur. Gerhard Roths »Die Sehnsucht« konfrontiert Menschen, die so mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie keine Erfahrungen machen können, während Botho Strauß in »Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle« von drei Ehepaaren erzählt, die in einem Hotel leben. Erwin Sylvanus’ Stück »Victor Jara« schildert den Kampf der Chilenen für ihren sozialistischen Weg.
Thomas Brasch Knihy






Liebe ist für Thomas Brasch (1945–2001) eine Haltung, die sich jeder Festlegung verweigert. Eine Haltung, die ihre Träume fürchtend und sehnend der Wirklichkeit aussetzt und das Mögliche stets in den Horizont des Unmöglichen stellt. Braschs dichterische Leidenschaft hofft und verzweifelt, vertraut und betrügt, preist und vernichtet. Und sie belehrt: Wann, wem und wie schreibt man ein erotisches Gedicht? In dem Band stehen Gedichte, die Brasch eigenständig und zu Lebzeiten publiziert hat, neben literarischen Hinterlassenschaften. Texte aus den frühen Jahren(»Anna, komm …«) sind ebenso vertreten wie Arbeiten aus jüngerer Zeit, etwa eine Gruppe mit Brunke-Gedichten, die in den 1990er Jahren entstanden sind.
Thomas Brasch, bekannt als Dramatiker und Lyriker, nutzt im Film ein neues Medium, um einen Kriminalfall in Berlin während der Luftbrücke (1948-1949) zu beleuchten. Der ehemalige Scharfrichter Gustav Völpel trifft auf den 17-jährigen Gangführer Werner Gladow, was zu einer komplexen Freundschaft und Zusammenarbeit in einer anarchischen Zeit führt.
Der Gedichtband "Der schöne 27. September" von Thomas Brasch, veröffentlicht 1980, verbindet Zartheit mit strenger Zeitkritik und erneuert traditionelle deutsche Lyrikformen. Peter Schneider beschreibt Braschs Entwicklung zur eigenen Stimme, insbesondere im Titelgedicht, das möglicherweise auf Christa Wolfs Tagesprotokolle reagiert.
'Ich merke mich nur im Chaos'
- 316 stránek
- 12 hodin čtení
Kargo
- 194 stránek
- 7 hodin čtení
Lovely Rita, Rotter, Lieber Georg: Die drei Stücke, die Thomas Brasch teilweise noch vor seiner Übersiedlung in den Westen im Jahr 1976 schrieb, gelten heute als seine wichtigsten Theaterarbeiten. Bereits bei ihrer Uraufführung wurden sie enthusiastisch aufgenommen.
„Vor den Vätern sterben die Söhne“, ist Thomas Braschs bekanntestes Buch, das mit seinem Erscheinen 1977 sofort auf den Bestsellerlisten landete. Es zeigt in Prosa-Miniaturen den Alltag der DDR aus der Perspektive verzweifelter Loyalität. Ein Buch der existentiellen und politischen Revolte, der gefühlskalten Realität, dessen Wirkung durch einen trockenen, nüchternen Ton unterstrichen wird. Ein Buch von auswegloser Unbedingtheit eines jungen Mannes.
Višňový sad
- 152 stránek
- 6 hodin čtení
Tragikomedie z venkovského prostředí, která zachycuje období konce 19. a začátku 20. století. Jen jedno je jisté, višňový sad je zadlužen a hrozí mu prodej...


