Ich bin nicht krank! habe ich immer wieder dem Transparenten gesagt, meinem Wärter, der sich mir nie als solcher vorgestellt hat, aber seit heute Abend nicht von meiner Seite weicht. Ich werde hier festgehalten, zu meinem eigenen Besten, um den Genesungsprozess zu fördern. Welche Krankheit? wollte ich wissen. Meine, hieß es, mehr erfuhr ich nicht. Es gab keine Erklärung für die Überwachung. Mein Wärter erklärte, dass sie seit einem Jahr nichts Brauchbares von mir erhalten hätten. Als ich fragte, ob das alles sei, wurde er ernst und nannte es das größte Verbrechen überhaupt. Ich hätte nur seinem Chef zu verdanken, dass ich noch eine zweite Chance erhalten habe. Ich solle ihm vertrauen und dankbar sein. Mir würde hier nichts fehlen, aber ich müsse mein Archiv mit eigenen Bildern wieder auffüllen, da sie genug von Fremdmaterial hätten. Er wies darauf hin, dass Comics nicht akzeptiert würden und ich realistisch sein solle. Doch genau das sei mein Problem: Was ich im letzten Jahr erlebt habe, könne unmöglich sein. Ich solle mir darüber keine Gedanken machen, das entscheide der Chef. Auf meine Nachfrage, wer das sei, wunderte er sich, dass ich ihn noch nicht kennengelernt hatte. Schließlich führte er mich zu meiner Kabine und drückte mir ein Dokument in die Hand, das ich unterzeichnen sollte.
Nika Bertram Pořadí knih
24. květen 1970

- 2001