Bruno Hessel Knihy



Robert, der Ich-Erzähler, steht kurz nach seiner Pensionierung vor einem neuen Lebensabschnitt und unternimmt eine Reise durch das Münsterland, das ihn geprägt hat. Auf einer Fahrradtour begegnet er einem Wegkreuz, das einen dramatischen Erinnerungsprozess auslöst. Er wird sich der falschen, „katholischen“ Schuldgefühle bewusst, die mit einem sexuellen Übergriff und seinen Erfahrungen als Messdiener verbunden sind. In einem Benediktinerkloster seiner Jugend erkennt er, dass er sich von der „Gottesvergiftung“ seiner Kindheit weitgehend befreit hat. Er stellt sich die Frage, ob er sich von Gott und der rückwärtsgewandten Männerkirche verabschieden muss. In intensivem theologischen Ringen findet er Frieden mit einem „gereinigten“ Gott nach der Aufklärung und schließt einen symbolischen Pakt mit Gott im Kloster. Während dieser inneren Auseinandersetzung trifft er auf „Frau Maria“, eine Kellnerin, die sich als studierte Religionslehrerin entpuppt. Sie hat die Kirche wegen ihres muslimischen Mannes verlassen. Robert freundet sich mit ihr an, möchte jedoch seine Beziehung zu seiner Frau Hanne, die er liebt, nicht gefährden. Hanne wird neugierig auf „Frau Maria“, als Robert von ihr erzählt. Zurück zuhause, beschäftigt sich Robert zunehmend mit der „Kirchenfrage“ und spürt, dass er nun eine Entscheidung treffen muss.