Knihobot

Martina Clavadetscher

    Die Schrecken der Anderen
    Die Erfindung des Ungehorsams
    Knochenlieder
    Vor aller Augen
    • 2025

      Die Schrecken der Anderen

      Roman

      • 336 stránek
      • 12 hodin čtení

      Die Schweizer Buchpreisträgerin begibt sich ins Dunkel der Schweizer Gesellschaft – und der deutschen Geschichte Ein Junge bleibt beim Schlittschuhlaufen auf dem See mit der Kufe an einem Stück Jeansstoff hängen und stößt auf einen Toten und den Beginn einer Geschichte. Kern, ein schwerreicher Erbe in der Midlife-Crisis, kann nicht länger ignorieren, dass seine Sehschwäche stärker wird, dass die Dinge zerfransen von den Rändern her. Doch will er überhaupt klarsehen? Da ist Kerns hundertjährige Mutter, die den größten Teil des Tages im Dachgeschoss der Villa im Bett liegt, und doch mit brutaler Konsequenz die Fäden in der Hand hält. Da ist Schibig, ein einsamer Archivar, bei dem sich die unspektakulären Geschichten sammeln. Und Rosa, die Alte aus dem Wohnwagen, die an dieser unspektakulären Geschichte, dem Toten im Eis, der Familie Kern ein spektakuläres Interesse hat – weil sie versteht, dass in der Geschichte nichts je ins Leere läuft, sondern alles miteinander verbunden ist: Die Zylinderherren im Gasthof Adler, die junge Frau, die sich weigert, Knochenpulver zu essen, ein geplantes Mahnmal, gelangweilte Jugendliche, bedrohliche Bergdrachen und andere hartnäckige Legenden. Wie zeigt man etwas, was längst alle sehen? Martina Clavadetscher, Schweizer Buchpreisträgerin und eine der renommiertesten deutschsprachigen Autorinnen, macht den unsichtbaren Elefanten im Raum sichtbar und fragt nach der Verantwortung des Erzählens. Gekonnt erzählt und voller eindrücklicher Bilder trägt dieser Roman seine beängstigende Aktualität schon im Titel: Diese Geschichte könnte die Geschichte jedes Menschen sein. In jedem Land, zu jeder Zeit. Solange niemand aus den Schrecken der anderen lernt.

      Die Schrecken der Anderen
    • 2022

      Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, die Dame mit dem Hermelin, Frauen auf weltberühmten Gemälden von Leonardo da Vinci, Vermeer, Rembrandt, Courbet, Schiele, Munch. Wir sehen ihre Körper, ihre Blicke, ihre Kleidung, gebannt oder verbannt in einen ewigen Augenblick.Doch wer waren sie außerhalb dieses Moments? Martina Clavadetscher ist den Hinweisen ihres Lebens nachgegangen, lässt die Frauen erzählen und gibt ihnen so eine Stimme zurück.»Ohne diese Frauen, gäbe es kein Staunen, kein Schauen – mehr noch, ohne diese Frauen wäre die Kunstgeschichte, so wie wir sie heute kennen, undenkbar. Diese Frauen waren immer auch Mitarbeiterinnen, Künstlerinnen, Unterstützerinnen, Auslöser, ein Spiegel der Zeit, Ikonen, Inspiration, Partnerinnen, Retterinnen.« Martina Clavadetscher

      Vor aller Augen
    • 2021

      Hitze, Regen, beißender Gestank. Iris tigert in Manhattan durch ihr Penthouse und wartet voller Ungeduld auf die nächste Dinnerparty, die ihr wieder ein wenig Leben einhaucht. Ling, angestellt in einer Sexpuppenfabrik im Südosten Chinas, kontrolliert künstliche Frauenkörper auf Herstellungsfehler, bevor sie sich abends bei Filmklassikern in ihre Einsamkeit zurückzieht. Und im alten, düsteren Europa folgt Ada ihren mathematischen Obsessionen, träumt von Berechnungen und neuartigen Maschinen, das Ungeheuerliche stets im Kopf. Drei Frauen in drei Welten: Sie alle sind auf der Suche nach einer Antwort – nach dem Kern der Dinge. Und sie alle sind, ohne es zu ahnen, miteinander verbunden.

      Die Erfindung des Ungehorsams
    • 2017

      Familie Blau, Weiß, Rot und Grün lebt in einer abgeschotteten Siedlung, wo strikte Regeln herrschen, insbesondere bezüglich Fortpflanzung und Natur. Regina und Jakob Grün versuchen heimlich, Nachwuchs zu bekommen, da es bei ihnen nicht klappt, was in ihrer Gemeinschaft verpönt ist. Rosa, ein neugieriges Mädchen, findet in Fredy Blau einen Freund, doch bald wird sie von der Strafe für geheime Handlungen eingeholt. Die Geschichte erstreckt sich über sechs Jahrzehnte, beginnend um 2020. Im ersten Teil steht das Leben in der Siedlung im Fokus, während der zweite Teil, zwanzig Jahre später, in einer überwachten Stadt spielt, die im Ausnahmezustand lebt. Hier kämpft Pippa, die mit einem grausamen Vater lebt, um ihre Freiheit und nutzt ihre Fähigkeiten als Hackerin. Im dritten Teil begibt sich Pippa auf die Suche nach ihrer Mutter und findet Rosa, die ihr von der Vergangenheit erzählt, einschließlich der Geschichten über Fredy, den einzigen Menschen, den sie je geliebt hat. Der Roman ist eine bitterböse Zukunftsvision, die geschickt Märchenmotive integriert. Mit knapper Sprache und schnellen Dialogen schafft die Autorin ein Werk, das sowohl hart als auch von tiefer Menschlichkeit geprägt ist.

      Knochenlieder