Knihobot

Clemens Schittko

    1. leden 1978
    alles gut
    Artaud ist tot
    • Clemens Schittko sortiert unermüdlich die Sprache und gibt Marx’ Idee eine neue Dimension. Durch Wiederholung und Variation offenbart er die verborgene Bedeutung von Phrasen und bringt deren groteske Komik ans Licht. Seine Tiraden erzeugen ein anarchisches Lachen, das der Welt provokant entgegengestreckt wird.

      Artaud ist tot
    • Ein Gedicht kann in allem stecken: in Computerfehlermeldungen, in Schlagzeilen der Yellow-Press, in Nekrologen ebenso wie in der Bundesligatabelle oder auch in standardisierten Antwortschreiben von Preiskomitees und Verlagen. Der Autor Clemens Schittko ist jemand, der Gedichte eher findet als erfindet. Seine listenartigen Textgebilde zeigen uns in analoger Form die Absurditäten der digi- talen Welt, die einer zunehmend absurden realen Welt entspringen, ja selbst Teil davon sind. Schittkos poetische Verfahren der Kumu- lierung verweisen auf heutige Produktions- und Kontroll-Hyper- trophie. In der monomanischen Zurschaustellung sprachlicher Fundstücke werden die Perfidien massenmedialen Bewusstseins- schwindels offenbar. Dem spätkapitalistischen Blues stellt Schittko melancholisch getönte Anti-Gedichte über Liebesleid und Tod zur Seite: wahre Kleinode von Selbstironie und stilistischem Under- statement. Clemens Schittkos poetischer Konzeptualismus gehört zu den originellsten Beiträgen deutschsprachiger Lyrik heute.

      alles gut