Knihobot

Gotthard de Beauclair

    24. červenec 1907 – 31. březen 1992
    Gotthard de Beauclair
    Alles meint Anfang.
    Oden auf Namenlos.
    Hiersein. Ausgewählte Gedichte
    • 1996
    • 1992

      Der wundervolle Gesang eines Einsamen, der es aus Verehrung der großen Natur auch in unserer gefährdeten Welt fertigbringt, sich zu Oden zu erheben. Es spricht hier ein Mensch, der ganz er selbst geblieben ist, unverwirrt von außen, und dies in einer ungemein sicheren, packenden Sprache zum Ausdruck zu bringen vermag. Es entstehen Augenblicke der Dichtung, um deretwillen man sonst wohl im Leben manche Entbehrung hinnehmen mag. Das dichtest Gelebte ist dem Dichter das Wahre, und die Hoffnung erwächst ihm aus der Gewissheit, dass Unglück keine Rechte verleiht über die Realität. Er ist Partisan der Freiheit, jener einzigen Idee, die nicht zur Ideologie degenerieren kann. Im Stand der Zeugenschaft und Kommunikation gewinnt Beauclair die verbindliche Wortgestalt, den Zauber des Gedichts. Was hier zu uns spricht, ist längst ins bedrängend Aktuelle eingetreten als jenes Prinzip Verantwortung, zu welchem der Philosoph Hans Jonas uns zu motivieren unternahm. Für mich überzeugend wie nichts seit Benns Statischen Gedichten. Geo T. Mary

      Oden auf Namenlos.
    • 1987

      Gotthard de Beauclairs hier vorgelegte Texte zeichnen das faszinierende Portrait eines Zeitgenossen, dem ein wechselvolles Leben immer und vor allem Zwiesprache bedeutete. Früh schon wurde ihm eine ganz eigenständige Form- und Sprachkraft bestätigt, doch ist der Allgemeinheit seine Lyrik zumeist erst wieder mit den Büchern der letzten Jahre ins Bewusstsein getreten, in denen der Dichter die Frucht eines zuvor geübten langen Schweigens erblickt. Beauclairs Gedichte sind nicht nur von einem untrüglichen Stilgefühl, sondern sie zeugen mit ihrer Vielfalt von Themen zugleich von ermutigenden Einsichten inmitten einer uns umgebenden widersprüchlichen Welt. In ihnen spricht sich nichts aus, was nicht belebt wäre vom starken Atem poetischer Gestaltung. Mensch, Tier und Pflanze, Liebe, Trennung und Tod, Vergangenes, Gegenwärtiges und zukünftiges bilden das zentrale Kraftfeld seiner Lyrik. In den ODEN AUF NAMENLOS schließlich weicht die Frage nach dem Sinn unseres Daseins der sicheren Ahnung, dass ein unbegrenzbares Leben auch die letzte hiesige Stufe überschreitet. Je mehr man sich auf die von schlichter Eindringlichkeit geprägten Verse dieses Bandes einlässt, umso mehr geben sie einem, umso lieber wird man sie haben. Manchen bereits als Typograph und Buchkünstler bekannt, gehört Beauclair zu den wenigen dichterischen Gestalten unserer Tage, die ihre Form und Sprache schon sehr bald fanden und sie meisterhaft entwickelten. Lyrische Moden und Trends haben ihn nie interessiert. Beauclair lebt heute in Freiburg im Breisgau und zeitweise in Südfrankreich.

      Alles meint Anfang.