THESE SEVEN ENTHRALLING essays by one of Switzerland’s most promising German-language writers are vivid, open-ended pieces that tackle a diverse array of subjects. From Heidi and her grandfather, through missionary work in Papua New Guinea in the 1980s, to a lockdown kestrel webcam diary, the essays draw entertaining links between the author’s own biography, the condition of contemporary Switzerland, and the wider world, and provide, in effect, a satisfyingly contextualising afterword for the series as a whole.
Natali ist nur wirklich sie selbst, wenn sie im Atelier mit dem Meißel am Alabaster arbeitet. Hier ist sie ehrlich, erlebt Glücksmomente und erkennt, dass zu Hause vieles schiefgeht. Die Enge und die Abhängigkeit von ihrem Mann belasten sie. In ihrer religiösen Gemeinschaft gibt es klare Regeln: Der Mann bestimmt den Urlaub, und die Kinder lernen in der Sonntagsschule, dass Gott auch strafend ist. Natali wuchs in einer gläubigen Familie auf, und der Wunsch, Kunst zu studieren, war ein Tabubruch. Trotz ihrer Durchsetzungskraft kehrte sie bald zurück, nachdem sie Manuel kennengelernt hatte. Doch die heile Welt der Gemeinschaft zeigt Risse. Natali öffnet Türen, lernt eine alleinstehende Theologin kennen, führt Gespräche mit Christof, ihrem Atelierpartner, und erkennt ihre Verantwortung gegenüber ihren Töchtern, die mehr von der Welt kennenlernen sollen. Sie kann nicht länger leugnen, dass sie in ihrem aktuellen Leben erstickt. In ihrem zweiten Roman dringt die Autorin tief in die Strukturen der Glaubensgemeinschaft ein, deckt unausgesprochene Gesetzmäßigkeiten auf und begleitet ihre Figuren auf dem schwierigen Weg zu einem selbstbestimmten Leben.
Tabea Steiner präsentiert einen neuen Textband, der zwischen 2016 und 2024 entstand. Sie verknüpft familiäre Herkunft, Erinnerungen und individuelle Wahrnehmungen mit der Lebenswelt. Ihre präzisen Beobachtungen und klare Sprache entführen die Leser:innen auf Reisen durch persönliche und gesellschaftliche Themen, von Kindheitserinnerungen bis zu Naturbezügen.
Der Traum vom Familienidyll auf dem Land erweist sich für Antonia und Chris als trügerisch. Der Alltag mit Kind ist anstrengender als erwartet und zu den Gefühlen von Isolation und Überforderung gesellt sich eine zunehmende Entfremdung. Das Paar trennt sich und Antonia sorgt fortan alleine für Timon. Sie droht im tristen, von Armut geprägten Alltag unterzugehen und kümmer sich nur halbherzig um ihren Sohn. Timon wehrt sich immer verzweifelter gegen diese Vernachlässigung, doch niemand erkennt den Hilferuf; Timon wird nur noch stärker ausgegrenzt. Einzig der ehemalige Lehrer Valentin, der sich im Dorf, wie Timon, zugleich eingeengt und ausgeschlossen fühlt, findet Zugang zu dem Jungen. Zwischen den beiden wächst ein fragiles Vertrauen, das von den Dorfbewohnern misstrauisch beäugt wird. in einem kunstvollen Spiel der Perspektiven beleuchtet Tabea Steiner eindrücklich die schleichende Eskalation zwischen Timon und Antonia sowie die zögerliche Annäherung zwischen Valentin und Timon. In kurzen Szenen werden subtile Entwicklungsschritte präzise eingefangen. Jedes gesagte Wort, jede Geste zählt und das Ungesagte wiegt schwer.