Das Bild der sich küssenden Sängerinnen prägte mein Verständnis von lesbischem Begehren, das ich später als nicht echt erkannte. Ich frage mich, welche Auswirkungen das auf mich und uns hatte.
Darja Keller Knihy


Sihl City
Erzählungen
In einer Erzählung träumen sich zwei Frauen auf eine WG-Party, tanzen in der leeren Küche und schlafen danach miteinander auf dem Fußboden. In einer anderen erlebt die Erzählerin eine aufwühlende Sommernacht mit ihrer Geliebten und malt sich am nächsten Tag die gemeinsame Zukunft, bereits aber auch das ernüchternde Ende aus. Darja Kellers Erzählungen handeln von der Magie des Kennenlernens, von Sehnsüchten, Trennungen und Verletzlichkeit. Es geht um das Allein- und Zusammensein, um das erste und das letzte Mal. Vor der Kulisse Zürichs kreist Keller in Sihl City um die Bedeutung der Imagination und der Fantasie für das eigene Begehren. Hätten ihre Texte ein Credo, so wäre es vielleicht: »Stell dir vor.«