Knihobot

Gudrun Eussner

    Heime für Himmlers Väter
    • Heime für Himmlers Väter

      Ein Lebensbornkind fordert Auskunft

      Als ich elf Jahre alt bin, vergisst meine Mutter ihren Schlüsselbund und ich öffne die verbotene Stahlkassette, um zu lesen, was ich nicht lesen soll. Den Satz auf der letzten Seite der Urkunde über meine Geburt in einem Lebensborn-Heim habe ich entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Sechzig Jahre später, im Mai 2011, trifft ein Herr im Zug von Brüssel nach Köln neben mir Platz, und wir kommen ins Gespräch. Er ist der Nachbar der Familie meines leiblichen Vaters. Dies führt mich dazu, alte Dokumente zu durchforsten, im Internet zu recherchieren und Bücher über den Lebensborn e. V. zu lesen. Ich sitze vor den Fragmenten meiner zerbrochenen Identität und frage mich, wie ich sie wieder zusammensetzen kann. Dr. Gudrun Eussner M. A., geboren 1942, hat Publizistik, Iranistik und Politologie studiert und über „Journalistik in der DDR“ promoviert. Sie arbeitete in der Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung auf fünf Kontinenten und spezialisierte sich auf Entwicklungsfinanzierung sowie die Transformation von Plan- in Marktwirtschaft. Heute ist sie Bloggerin zu Themen wie Antisemitismus, Islamisierung Europas und Nah- und Mittelostpolitik. Seit Ende 2011 ist sie sich ihrer Geburt im Lebensbornheim „Harz“ bewusst.

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