Pretty ugly
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Über Schönheit lässt sich nicht streiten. Das Gemälde Les Demoiselles d’Avignon von Picasso wurde anfangs verschmäht, gilt heute jedoch als Wendepunkt in der Malerei und leitete den Kubismus ein. Ähnlich erging es der Ballettmusik Le Sacre du Printemps von Strawinsky, die bei ihrer Uraufführung einen Skandal auslöste, später jedoch als Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts anerkannt wurde. Während Kunst hässlich sein durfte, musste Design funktional sein. Seit Jahrhunderten etablieren sich in der Kunst neue Stile nach ästhetischen Umbrüchen, während Design und visuelle Kommunikation lange Zeit versuchten, ansprechend zu wirken. In den letzten Jahren jedoch haben Kreative auch in diesen Bereichen das traditionelle Verständnis von Schönheit in Frage gestellt. Dada-Grafik und nicht lesbare Typografie werden genutzt, um Eigenheit zu reklamieren. Pretty Ugly versammelt Beispiele dieser visuellen Rebellion in Grafikdesign, Produktdesign, Möbeldesign, Kunst und Fotografie. Ungewöhnliche oder negativ besetzte Formen, Farben und Perspektiven werden bewusst gewählt, um eine Vorreiterposition einzunehmen. Die Arbeiten zeigen, dass eine führende Position heutzutage weniger vom Handwerk abhängt, sondern vielmehr vom erfolgreichen Einsatz identitätsstiftender Elemente, die von der Mehrheit als hässlich empfunden, vom Kenner jedoch geschätzt werden. Die Herausgeber sind Martin Lorenz und Lupi Asensio, die unter TwoPoints. Net firmieren.
