Von Stuckrad-Barre je jedním z nejznámějších současných německých autorů, který stojí v čele nového literárního hnutí. Jeho díla se posouvají od válečné minulosti Německa k 21. století. Autor se snaží zachytit pocity mladé lásky s dobovým hudebním podkresem a ve svých ambiciózních projektech se zaměřuje na odraz aktuálního dění ve světě. Neustále zkoumá současnost nekonvenčními způsoby a je často označován za „zlého chlapce“ německé literární scény.
Nach dem Erfolg von ›Alle sind so ernst geworden‹ stellen Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre in ihrem neuen Band existenzielle Fragen. Sie kombinieren Humor mit Ernsthaftigkeit und sehen Lachen als Befreiung. Ab dem 14. Dezember sind sie live auf ausgewählten Bühnen in Deutschland, der Schweiz und Österreich zu erleben.
Berlin: Eine junge Frau erzählt von ihrem neuen Job bei einem großen Fernsehsender, von ihrem neuen Chef, ihrem neuen Leben. Sie wirkt glücklich, beseelt, hoffnungsfroh, es klingt gut. Zu gut?
In Los Angeles geht derweil eine Welt unter. Ein Mann, der damit prahlt, als Berühmtheit könne man sich gegenüber Frauen alles herausnehmen, wird Präsident der Vereinigten Staaten. Im Garten des legendären „Chateau Marmont“, diesem Nachtspielplatz verwöhnter Hollywood Kids jeden Alters, vertreibt sich eine illustre Bande auf der Flucht vor der Realität die Zeit. Auch der Erzähler ist hier – und Rose McGowan, die Schauspielerin, der man nachsagt, neuerdings irgendwie anstrengend geworden zu sein.
Kurz darauf erschüttert der Weinstein-Skandal Hollywood, und Rose McGowan ist eine der ersten Frauen, die sexuelle Belästigung durch den bis dahin von ganz Hollywood hofierten Filmproduzenten öffentlich gemacht hat. Rose verschwindet, aber sie hinterlässt dem Erzähler eine kryptische Nachricht – oder ist es vielmehr ein Auftrag? Wieso wendet sie sich ausgerechnet an ihn?
Von Hollywood aus verbreitet sich die #MeToo-Bewegung um die ganze Welt. Doch die alten Machtstrukturen sind widerständiger, als man in der ersten Euphorie vielleicht denken mochte.
Die Erzählung führt nach außen, zu den anderen, und reflektiert Begegnungen und Erlebnisse des Autors. Gemeinsam mit Boris Becker erlebt er das legendäre Wimbledon-Finale, während er mit Helmut Dietl in Berlin an den Herausforderungen der Stadt scheitert. Christian Ulmen transformiert sich, und Ferdinand von Schirach schweigt in einer Schreibklausur über den kreativen Prozess. Bei einem Live-Auftritt von Madonna in L.A. erkennt der Autor die wahre Künstlichkeit der Showbiz-Welt. Ein Treffen mit Thomas Bernhard führt zur Auslöschung einer Redaktionskonferenz, während Pharell Williams den Sommerhit zum Herbstbeginn präsentiert und der Autor einen letzten Ausflug an den See macht. Zudem reflektiert er melancholisch über das Ende des bedruckten Papiers und wagt einen Selbstversuch im Tattoostudio. Die Welt wird nun bei Tageslicht betrachtet, und der Autor beobachtet, wie andere das Leben meistern. Die versammelten Texte zeichnen ein präzises Selbstporträt und suchen nach einem kollektiven Wir. Das Ergebnis ist eine Familienaufstellung und eine Heldenparade, die die Irritation des Autors über die Realität widerspiegelt: Es geht uns nicht gut – wir müssen uns alle mal irgendwo hinlegen. Nur wohin? Die Erzählung endet folgerichtig am Sunset Boulevard, dem Ursprungsort von „Panikherz“.
Das Buch hat den Anspruch, nicht weniger zu sein, als ein kleines Kunstwerk. Es ist auf jeden Fall so wie Udo: einzigartig, besonders und cool. Es ist ein Buch im Scrapbook-Design – also weniger Buch und mehr Collage mit unterschiedlichsten bildlichen Darstellungsformen: Original-Notizzettel, Bierdeckel, Notenblätter, Textentwürfe, rätselhafte Rechnungen, Zeitungsausrissen, Artefakten, Dias…
Wie sieht das Leben aus, wenn man nicht mehr trinken darf? Was erlebt man, wenn man zum Wasser greift, während die anderen sich auf ihre ganz individuellen Berauschungspfade begeben? Was hat einem die Nacht dann noch zu bieten? Benjamin von Stuckrad-Barre erzählt davon, was bleibt, wenn man nicht mehr mitmachen kann. Und wie die anderen wirken, die weiter munter dabei sind. Selten ist so verdichtet darüber geschrieben worden, wie der Umgang mit der legalen Droge Alkohol die Menschen unterscheidet und das Leben prägt. Und dann führt Benjamin von Stuckrad-Barre den Gegenversuch durch, indem er am Weltnichtrauchertag eben nicht aufhört, sondern seinen Tagesablauf als Raucher protokolliert, von der ersten Zigarette im Stehcafé über diverse Schreibtischzigaretten, Spazierganglungenzüge und die letzte spätabends auf dem Balkon. Nach dem Bestseller »Panikherz«: die B-Seite der Nacht.
Er wollte zu den Helden, in die rauschhaften Nächte, wo die Musik spielt. Benjamin von Stuckrad-Barre stürzte sich schnell in das Rockstar-Leben, geprägt von Udo Lindenbergs rebellischen Märchenliedern, die ihn verführten und schließlich retteten. Er erlebte den Rockstar-Taumel und den darauffolgenden Absturz: Ruhm, Realitätsverlust und Drogenabhängigkeit. Die Selbstfindung geschah an einem unerwarteten Ort – im mythenumrankten „Chateau Marmont“ in Hollywood, wo Udo ihn hinführte. Was als Rückzug geplant war, wurde zur Rückkehr ins Schreiben und in ein Leben als Roman. Während um ihn herum der Rausch tobt, bleibt der Erzähler nüchtern und erinnert sich an seine Träume und Helden. Er trifft viele von ihnen wieder, darunter Bret Easton Ellis, Westernhagen und Courtney Love. Auch die Toten, wie Kurt Cobain und Helmut Dietl, werden gegenwärtig. Stuckrad-Barre erzählt nicht nur seine eigene Geschichte, sondern auch die der Popkultur der letzten 20 Jahre. Es ist eine Reise in die Nacht, eine Suche nach Wahrheit und eine Rückkehr aus dem Nebel.
Deutschland ganz unten, Deutschland ganz oben – und mittendrin: Stuckrad-Barre, mit Stift, Papier und Kamera Im Jahr 2001 brachte er »Deutsches Theater« heraus, den »Fotoroman einer Gesellschaft, die nur in der Öffentlichkeit und im Rollenspiel noch zu sich selbst zu kommen vermag« (FAZ). Nun erscheint die Fortsetzung: Reportagen, Porträts, Erzählungen, Mono- und Dialoge – ein Sittengemälde unserer Zeit.Wahlkampf, Streik, Demonstrationen, Konsum, Fußball, Kino, Theater, Musik, Literatur, Mode, Stadtleben, Überlandfahrten. Politik, Kultur, Gesellschaft. Mit seinem Verfahren der teilnehmenden Beobachtung findet Stuckrad-Barre Momente der Wahrheit inmitten von Vorgängen, die genau diese verschleiern sollen. Dabei wechselt sein Blick permanent zwischen außen und innen, so dass nicht nur Erkenntnis über all die anderen Menschen, sondern auch über ihn, den Zuschauer, aufblitzt. Und so entsteht aus vielen Einzelbeobachtungen ein deutscher Klappaltar, aus vielen Texten eine Großerzählung, archäologisch blicken wir auf unsere Gegenwart: Das sind die Fragen, Personen und Orte, die uns bewegen – das sind die Bedingungen, unter denen wir leben.
Alltagsarchäologie und Gegenwartsstenographie
Remix 2 ist ein Fortsetzungsroman. Daher die 2 im Titel. Vor vier Jahren erschien Remix 1 eine Sammlung von Stuckrad-Barres besten journalistischen Texten und damit eine perfekte Ergänzung seiner erzählerischen Werke wie Soloalbum und Livealbum. Die Grenzen zwischen literarischer und journalistischer Produktion haben sich bei Stuckrad-Barre seither immer mehr verwischt. Der Autor als Jäger, Sammler und Kronzeuge. In einem Schweizer Chemielabor sucht er nach Bomben, bei Paola und Kurt Felix nach dem Geheimnis der Liebe und auf Sylt nach Gartennazis. Er fährt los, ein Kempowski-Porträt zu verfassen und archiviert dessen gerade entstehenden Tagebucheintrag zum 11.9.
Remix 2 ist eine raffinierte Textkomposition, die durch ihre Vielstimmigkeit besticht und somit Satz für Satz nach Stuckrad-Barre klingt: Den Ton unterwirft er dem Untersuchungsgegenstand, die Form folgt der Funktion: Reportagen, Duette, Erzählungen, Montagen, Protokolle, Tagebuchtexte, Experimente, Rätsel. Sie bilden ein Prisma, das scheinbar vertraute Wirklichkeiten bricht und die Welt neu ausleuchtet.