Rituale leben
Suchbewegungen im Mönchtum





Suchbewegungen im Mönchtum
Umarmen, was man sich nicht ausgesucht hat
Arbeitslosigkeit, Krankheit, Behinderung oder die Pflege nahestehender Menschen, Familienkonflikte, ein Beruf, dessen man sich nicht mehr sicher ist, der Verlust eines geliebten Menschen – immer wieder geraten wir in Lebenssituationen, die uns herausfordern, gerade, weil sie nicht oder zumindest auf lange Zeit nicht zu ändern sind. Dieses Buch ist kein Ratgeber im klassischen Sinn. Vielmehr erzählt es die Geschichten von Menschen, die sich auf den Weg durch schwierige Zeiten und ausweglose Situationen gemacht haben. Sie handeln auch von der Ernüchterung, wenn sie es sich dabei zu einfach gemacht haben, und von der Offenheit für neue Wege, die manchmal anders aussehen, als sie es selbst erwartet hätten. Dieses Buch kann so eine Fundgrube und ein Spiegel für all jene sein, die in ausweglosen Situationen nicht davonlaufen wollen.
Mönche und Nonnen sind uns eigentümlich fremd und faszinierend zugleich. Was bewegt Menschen zu diesem Leben, das scheinbar mit so viel Verzicht und Selbstaufgabe verbunden ist? Thomas Quartier zeigt, welche reiche spirituelle Erfahrung den Lebensentwurf von Ordensleuten trägt. Das Leben in den Klöstern, das von Gebet, Schweigen, Fasten, Arbeit strukturiert ist, verweist auf Grundvollzüge des menschlichen Daseins überhaupt. Vor allem aber sind die Grundhaltungen, die sich dahinter verbergen, befreiende Botschaft für uns alle. Die Mönche und Nonnen erinnern uns leibhaftig daran, dass unser Leben umfangen ist von einem absoluten Geheimnis.
Thomas Quartier ist seit seiner Jugend von Klosterleben, Revolution und Bob Dylan fasziniert. In seinem Buch beschreibt er, wie diese Elemente miteinander verbunden sind und warum sie für ihn unverzichtbar sind. Klosterleben ist für Quartier eine Provokation, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Klostermauern wachrütteln kann. Er möchte diese Provokation erlebbar machen, denn wer sich inspirieren lässt, ist permanent im Aufbruch und wird zum Grenzgänger. Für Quartier ist das Leben als Mönch radikal, und diese Radikalität soll ansteckend sein, auch für Menschen außerhalb des Klosters. Er appelliert: Lasst uns Grenzjäger sein! Klosterleben ist heute nicht mehr gesellschaftlich anerkannt und wird oft als unrealistisch angesehen. Viele Menschen haben von der Tradition gehört, doch kaum jemand zieht diese Lebensform in Betracht. Quartier selbst hat das Klosterleben bis kurz vor seinem Eintritt nie als realistische Option gesehen. Dennoch hat er seit seinem Eintritt keine Stunde als sinnlos empfunden. Es lohnt sich, das Ungewöhnliche zu wagen und sich verstören zu lassen, um neue Lebensbereiche zu entdecken. Radikal leben bedeutet nicht, ausgeflippt oder fanatisch zu sein, sondern sein Leben konsequent von der Wurzel her zu gestalten. Mönche folgen dem radikalen Ruf Gottes ins Kloster, und ihr Leben entspringt dieser einen Wurzel, ohne Ausnahmen oder Freizeit im herkömmlichen Sinne.
Gevoel in het klooster van je leven
Persoonlijke, spirituele overdenkingen van de benedictijner monnik over de omgang met gevoelens, in het bijzonder met de liefde.