Knihobot

Bianca Kellner-Zotz

    Das Aufmerksamkeitsregime - wenn Liebe Zuschauer braucht
    Wir sind die anderen
    Happy Family
    • Paare feiern Motto-Hochzeiten, Schwangere fordern WLAN im Kreißsaal, Eltern verschicken Save-the-date-Karten zum ersten Schultag ihrer Kinder und schon Zweijährige bekommen zum Geburtstag aufwändige Einhorn-Kuchen samt Themen-Party. Das Spektakel ist zum Normalfall geworden. Wir inszenieren unser Familienleben auf Facebook, Instagram und WhatsApp und tun so, als sei dieser anstrengende Alltag leicht wie eine Seifenblase. Oft sind Mütter das Zentrum dieses meist gut gemeinten, sozialen Überbietungswettbewerbes – bis die Blase platzt. Denn dieses »Aufmerksamkeitsregime« setzt Familien unter Druck und lenkt vom Wesentlichen ab: dem entspannten und ziellosen Zusammen-Sein, das die Familie zum letzten Rückzugsort in dieser hektischen Welt macht. Dr. Bianca Kellner-Zotz zeigt, wie wir dem Stress entkommen und uns das Familienleben zurückerobern.

      Happy Family
    • Wir sind die anderen

      Ostdeutsche Medienmenschen und das Erbe der DDR

      Was zeichnet Medienakteure mit DDR-Sozialisation aus? Wählen sie andere Themen, Begriffe oder Ausdrucksmittel, oder gibt es keine Unterschiede mehr zwischen Ost und West? Die Befunde des Projekts „Das mediale Erbe der DDR“ legen nahe, dass es an der Zeit ist, den Ost-Medienmenschen zuzuhören. Ihre Biografien und Perspektiven sind entscheidend, um die Ursachen für schwindendes Medien- und Demokratievertrauen zu verstehen. Über 30 Jahre nach dem Mauerfall haben sich durch den größeren zeitlichen Abstand und innenpolitische Entwicklungen, wie die Wahlerfolge der AfD in Ostdeutschland, die Diskursräume geöffnet. Persönliche DDR-Erfahrungen können differenzierter interpretiert werden, auch positiv, etwa in Bezug auf Kindheitserlebnisse oder das Bildungssystem. Im Kontext der Corona-Pandemie bewerteten die befragten Medienakteure die Einschränkungen oft im Licht ihrer Erfahrungen mit Meinungslenkung und Freiheitsentzug in der DDR. Die empirische Untersuchung umfasst einen weiten Medienbegriff, der klassischen Journalismus, Buch, Film, Musik, Fotografie und Theater einschließt. Aus 20 biografischen Interviews und Werkanalysen wurden interessante Gespräche ausgewählt und kontextualisiert. Das wichtigste Ergebnis: Die DDR-Vergangenheit beeinflusst die Sichtweise ostdeutscher Medienakteure auf die Gegenwart. Sie sind sich der Rolle von Medienangeboten bewusst und fordern einen offenen Diskurs. Der Stellenwert ost-sozialisierter Medienme

      Wir sind die anderen
    • Paare feiern Motto-Hochzeiten, Schwangere fordern WLAN im Kreißsaal, Eltern verschicken save-the-date-Karten zum ersten Schultag ihrer Kinder. Selbst Küchen dienen nicht mehr nur dem Kochen, sondern liefern eine Bühne für die Inszenierung des Familienglücks. Familien lieben, heiraten, erziehen, reisen, feiern und wohnen heute anders als vor vierzig Jahren. Ein wesentlicher Treiber dieser Veränderungen ist die Orientierung an der Logik der Massenmedien. Diese haben die „Fernsehgeneration“ gelehrt, dass Aufmerksamkeit, Klicks und Likes einen eigenen Wert besitzen und dass nur Aufmerksamkeit bekommt, was aufregend ist und schöne Bilder produziert. Die Medienlogik hat sich so zum modus operandi des Miteinanders entwickelt: Familie wird öffentlich gelebt, auch in den Sozialen Medien, zulasten gemeinsam verbrachter Zeit. Es ist auch die fortschreitende Medialisierung, der Siegeszug des Aufmerksamkeitsregimes, die moderne Familien unter erheblichen Druck setzt. In ihrer qualitativen Untersuchung macht Bianca Kellner-Zotz durch eine Triangulation von Experteninterviews, Diskurs- und Dokumentenanalyse die Dynamiken des Aufmerksamkeitsregimes deutlich und zeichnet den damit verbundenen Wandel des Familiendispositivs im Zeitverlauf nach.

      Das Aufmerksamkeitsregime - wenn Liebe Zuschauer braucht