Dieser Band entstand aus einem mehrjährigen grenzüberschreitenden Schülerprojekt zwischen dem Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium in Weißenhorn und dem tschechischen Gymnázium Jihlava. Bei gegenseitigen Besuchen erforschten die Jugendlichen gemeinsam mit engagierten Lehrkräften die Geschichte der ehemaligen deutschen Sprachinsel Iglau, heute Jihlava in der Tschechischen Republik. Sie analysierten historische Zeitungsartikel und Akten, befragten Heimatvertriebene aus Iglau in Schwaben sowie tschechische Bürger Jihlavas, besuchten Ausstellungen und reflektierten über den Begriff „Heimat“. Ein zentrales Ziel war auch das Kennenlernen des Nachbarlandes und das Knüpfen persönlicher Freundschaften. Viele haben zu diesem Band beigetragen, was sich in der Vielfalt des Inhalts widerspiegelt. Er schlägt Brücken über Sprach- und Landesgrenzen hinweg und verbindet die Schrecken der Vergangenheit mit einer hoffentlich friedlichen europäischen Perspektive. Zudem ermöglicht er einen Dialog zwischen der älteren Generation, die stark von Krieg und Vertreibung betroffen war, und den Jugendlichen von heute. Neben historischen Fotografien und persönlichen Dokumenten von Zeitzeugen enthält der Band auch umfangreiche Akten und Gutachten aus der NS-Verwaltung, die teilweise erstmals veröffentlicht werden.
Ulrich Scheinhammer-Schmid Knihy
