»Was lässt sich nicht alles für wunderbares Garn spinnen zwischen Ostsee und Mulde, in der Stunde zwischen Fisch und Schiff, die der großen Poesie vorbehalten ist, wenn man wie Jörn Hühnerbein die Fäden in der Hand zu halten vermag. Hier wird eine große Tradition aufgerufen, vermeintliche Antipoden – Brecht und Benn, Morgenstern und Wedekind, Bobrowski und Bachmann, ja vielleicht sogar Hermlin und Biermann – werden zusammengebracht, ohne doch je direkt zitiert oder kopiert zu werden. Die kunstvolle Kunstlosigkeit des wie Nebenbei Gereimten ergibt dabei wunderbare Wort-Bilder, die so eingängig wie zwingend sind.« – Jan Röhnert »Jörn ist in all den vielen, vielen Jahren unbeirrbar geblieben, was seine lyrische Sprache anbelangt: keine Moden, keine Mätzchen, kein Nachbeten von kalkulierter Erfolgssprache. Mit seinen winzigen Erzählungen im Gedicht beginnen die stillen Entführungen, die Reisen ohne Zwang, vor allem aus den Städten heraus, aus der sinnlosen Notwendigkeit der Städte. Was hinter diesen Städten auf uns wartet, zeigen seine Gedichte.« – Thomas Kunst ›Fische‹, das ist ein hinreißendes Meeresmuseum oder Ozeaneum, welches von den aqua- bis ultramarinen Prosaminiaturen und Poemen des Liedermachers Jörn Hühnerbeins bevölkert wird. Mit ihren ›Schwimmübungen‹ nähert sich die Bildende Künstlerin Vera Kattler den textuellen Über- und Unterwassergeschöpfen an.
Jörn Hühnerbein Pořadí knih


- 2024
- 2022
»Das Leben ist eine short story, keine Zeit für große Romane«, summte die Fliege, bevor sie durch das Schlüsselloch verschwand, vor dem die Grasmücke auf sie wartete. Nachdenklich notierte ich das Gehörte. Man weiß schließlich nie, wozu man die Weisheiten anderer noch gebrauchen kann. »Ich sehe im Bereich der Kurzprosa in Deutschland nur sehr wenige, die dazu in der Lage wären, das literarische Erbe des leider beinahe vergessenen Erzählers Kurt Kusenberg anzutreten. Ich verfolge die Gedichte und Erzählungen von Jörn Hühnerbein seit über zwanzig Jahren. Seine Texte sind in all dieser Zeit unbeirrbar geblieben: versponnen, eigensinnig, komisch, traurig und immer auf eine Art bereit, dem ablaufenden Dasein ein ausgedachtes Leben in die Hände zu spielen, so dass man denken könnte, das Dasein dauert doch noch etwas länger an. Diese Illusion ist ohne Mut nicht zu haben: sie macht uns nur frei und verlegen.« – Thomas Kunst