Rez.: Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern. Mit einer Einführung in die Welt der Synchronisation, Kurzbiografien vieler Synchron-Schauspieler und einem Geleitwort von Friedrich Schoenfelder. Dieses Lexikon möchte die deutschen Synchronschauspieler aus der Anonymität befreien und das Publikum mit den Künstlern bekannt machen, deren Stimmen ihm so wohlvertraut sind
Thomas Bräutigam Knihy






Gefesselt im dunklen Raum
Filmrezeption in der Nachkriegszeit (1945–1960)
Klassiker des deutschsprachigen Dokumentarfilms
- 320 stránek
- 12 hodin čtení
Action, Melo und Fantasy sind zwar nicht seine Stärken, doch an Unterhaltungs- und Schauwerten hat der Dokumentarfilm mit dem Spielfilm schon lange gleichgezogen. Auch vermeintlich spröde Themen vermag er publikumsgefällig in Szene zu setzen. Das Missverständnis, der dokumentarische Modus sei einer unkünstlerischen Wirklichkeitsabbildung und platten Sachverhaltsschilderung verpflichtet, ist ausgeräumt, denn das artifizielle „Spiel“ mit der Realität ist ebenso wichtig wie das Thema selbst. Mit dem Zuwachs an Attraktivität und ästhetischem Prestige kann der Dokumentarfilm seine seit je vorhandenen Kompetenzen ausspielen. Weder ist er an fixierte Handlungsmodelle und starre Dramaturgien gebunden, noch muss er den Zuschauern Konfliktlösungen anbieten, mit denen sie sich identifizieren sollen. Sein kreatives Potential liegt in der freien Souveränität und Spontaneität gegenüber dem Sujet. Der dokumentarische Blick kann eingefahrene Wahrnehmungsmuster aufbrechen und das herrschende Normensystem gegen den Strich bügeln. Die Erschließung neuer Realitätsbezirke und die unterschiedlichen Strategien der Wirklichkeitsreflexion, die er in seiner über 100-jährigen Geschichte praktiziert hat, situieren den Dokumentarfilm als Archiv des kulturellen Gedächtnisses und als visuellen Gesellschafts- und Mentalitätsspiegel. Dennoch hat die Filmgeschichtsschreibung dieses Genre in ihr Randrevier abgeschoben, weil sie „Film“ primär als fiktionales Produkt versteht. Ein Kanon bzw. Repertoire der bedeutendsten Dokumentarfilme ist daher nur in Ansätzen entstanden. Doch wie die Spielfilmgeschichte stolz die Schatzkammer ihrer Klassiker öffnet, so kann auch der Dokumentarfilm seine Casablancas und Citizen Kanes vorweisen. Solche Klassiker der deutschsprachigen Produktion einem breiten Publikum vorzustellen, ist die Absicht des Buches. Es informiert über Dokumentarfilme von den 1920er Jahren bis zur Gegenwart. Die Auswahl ist so getroffen, dass die Fülle der verschiedenen Spielarten dieses heterogenen Genres deutlich wird. Die alphabetisch nach Titeln angeordneten Artikel bestehen aus ausführlichen Inhaltsbeschreibungen mit interpretatorischen Akzenten und historischer Einordnung, Zitaten aus der Kritik, Produktions- und Stabangaben sowie Hinweisen zu DVD-Editionen. Ein Einführungskapitel mit einer komprimierten Dokumentarfilmgeschichte, mehrere Register und ein biografischer Anhang machen das Buch auch für den Einsteiger zum idealen Kompendium. Audio-visuelle Medien sind fester Bestandteil der Bildungsarbeit. Dokumentarfilmen mit ihrem analytischen Gesellschaftsbezug ist hier ein besonderer Rang zugewiesen. Diese Publikation stellt deshalb auch für Pädagogen, Historiker, Soziologen und Journalisten eine Fülle von Informationen bereit.
Das Publikum in Deutschland bevorzugt Filme in deutscher Synchronfassung, doch die Forschung zu diesem Thema ist unzureichend. Trotz der internationalen und transkulturellen Ausrichtung der Film-, Medien- und Kommunikationswissenschaften wird die Rolle der Synchronisation, die zwischen Ausgangs- und Zielkulturen vermittelt, oft vernachlässigt. Synchronisationen haben ein hohes Potenzial zur Variation und Manipulation, was den interkulturellen Transfer von Filmen entscheidend beeinflusst. Medienkompetenz umfasst daher auch Synchronkompetenz. Anstatt Synchronisationen als „Verfälschung“ oder „Verhunzung“ abzulehnen, ist eine sachliche, faktenbasierte Analyse erforderlich. Eine transdisziplinäre Herangehensweise ist förderlich, da die Herausforderungen audiovisueller Übersetzung schwer in traditionelle Disziplinen einzuordnen sind. Die Kombination von Wissenschaft und Praxis ist entscheidend für eine angemessene Beurteilung. Der Sammelband bietet eine Einführung in die Problematik des Sprach- und Stimmenaustauschs und informiert über die Schritte des Synchronisationsprozesses sowie linguistische Aspekte der Dialogübersetzung. Zudem werden spezifische Filme und Serien analysiert und die Rolle der Synchronisation in Bezug auf Alteritätserfahrungen und nationale Images untersucht.
Klassiker des Fernsehfilms
- 356 stránek
- 13 hodin čtení
Der Fernsehfilm, ursprünglich als Fernsehspiel bekannt, ist die einzige Kunstform, die das Medium Fernsehen hervorgebracht hat. Trotz seiner Bedeutung sind die Informationsmöglichkeiten über die wichtigsten Produktionen dieses Genres nach wie vor begrenzt. Ab den 1960er Jahren, als der deutsche Film in eine Krise geriet, erhob das Fernsehspiel einen klaren gesellschaftskritischen Anspruch. Es behandelte Themen wie die Auseinandersetzung mit der verdrängten NS-Zeit, den Ost-West-Gegensatz, Alltagsprobleme sowie die Lebensrealitäten von Arbeitern und sozialen Randgruppen. Während im Kino vor allem leichte Unterhaltung und der „Neue Deutsche Film“ ein intellektuelles Publikum ansprachen, bot das Fernsehen eine Plattform für tiefere gesellschaftliche Reflexionen. Diese Zeit wurde zur „Blütezeit“ des Fernsehfilms, die auch Autoren aus anderen Bereichen anzog. Der Fernsehfilm ist somit ein bedeutender Fundus deutscher Zeit- und Alltagsgeschichte, der jedoch bislang wenig gewürdigt wurde. Die Auswahl umfasst etwa 300 Filme, darunter Werke bedeutender Regisseure und Autoren sowie Produktionen, die dem Anspruch des Genres gerecht werden und gesellschaftlich relevante Themen auf hohem ästhetischen Niveau behandeln.
Ihre Stimmen kennt jeder, ihren Namen niemand: Mit diesem Schicksal müssen Synchronsprecher – oder besser: Synchronschauspieler, leben. Thomas Bräutigam stellt in seinem Buch viele deutsche Synchronsprecher vor. Ein Register der Originalschauspieler verweist auf die deutschen Sprecher, ein ausführliches Film- und Fernsehserienverzeichnis nennt amerikanische Schauspieler und ihre deutschen Sprecher. Ein Einführung gibt einen Überblick über die Synchronisation und die deutschen Synchronstudios. Inhalt Einleitung: Zur Synchronisation in Deutschland Biographien von Synchronschauspielern in alphabethischer Reihenfolge Originalschaupieler und ihre Sprecher Beigabe: Ausführliches Filmverzeichnis auf CD „Eine fundierte Einführung in Geschichte, Technik, inhaltliche wie gestalterische Problematik der Filmsynchronisation. Ein Nachschlagewerk, das den deutschen Stimmen internationaler Leinwandstars nun endlich auch ein Gesicht gibt.“ film-dienst
Wer sich über Theater, Oper oder Film informieren möchte, steht einem riesigen Angebot an Nachschlagewerken gegenüber. Die lexikalische Aufbereitung der Hörspielgeschichte hingegen ist jahrzehntelang vernachlässigt worden. Mit der Rückkehr in die öffentliche Wahrnehmung als Hörbuch wächst allerdings wieder das Interesse an den bedeutenden Werken, die das Hörspiel in seiner über 80jährigen Geschichte hervorgebracht hat. Das Lexikon stellt alphabetisch nach Titeln geordnet rund 400 Original-Hörspiele aus dem Zeitraum 1924-2004 vor. Es enthält Beispiele von der Frühphase der 20er-Jahre über die »Blütezeit« der 50er-Jahre mit bedeutenden Autoren wie Günter Eich, Friedrich Dürrenmatt, Alfred Andersch, Wolfgang Hildesheimer oder Dylan Thomas bis zur zeitgenössischen intermedialen »Radio Art«. Die Auswahl orientiert sich am Wiederholungsrepertoire der Rundfunksender und an Auszeichnungen durch Hörspielpreise. Die einzelnen Artikel des Lexikons enthalten Produktionsdaten, Inhaltsangaben, interpretatorische Hinweise und hörspielgeschichtliche Einordnungen, sowie Angaben zu Text- und Tonträger-Editionen und zur weiterführenden Literatur. Ein biografischer Anhang informiert über mehr als 300 Autoren, Regisseure, Komponisten und Sprecher.
Hispanistik im Dritten Reich
Eine wissenschaftsgeschichtliche Studie