Kleine und große Geschichten aus einem goldenen Jahr
Die Januarausgabe des Esquire von 1959 feierte das Jazzjahr 1959 als „Goldene Ära des Jazz“. Frédéric Döhl untersucht in vielfältigen Geschichten die herausragenden Alben wie „Kind of Blue“ und „Mingus Ah Um“, die dieses Jahr prägten und die Jazzgeschichte nachhaltig beeinflussten.
Opernadaptionen aus Literatur, Theater und Film, 1998–2015
Eine spezifische Adaptionsformel in drei Schritten hat sich in den letzten anderthalb Jahrzehnten als Trend in der amerikanischen Gegenwartsoper etabliert. Diese Formel umfasst die Neudeutung eines klassischen amerikanischen Theaterstücks oder Buchs, das bereits als Film bekannt ist, in Form einer Oper. Ein Paradebeispiel ist André Previns A Streetcar Named Desire, das 1998 in San Francisco uraufgeführt wurde und auf Tennessee Williams' gleichnamigem Theaterstück basiert. Williams' Werk hat sich im Repertoire gehalten, während Previns Oper seit ihrer Premiere über drei Dutzend Inszenierungen weltweit erlebt hat. Diese Entwicklung wird als Erfolgsformel für zeitgenössische amerikanische Operen angesehen. Frédéric Döhls Buch führt in diesen Trend ein, hinterfragt die vorherrschende Einschätzung und kontextualisiert die Suche nach der „Great American Opera“. Anhand ausgewählter Beispiele analysiert es die künstlerische Spezifik dieses neuen Genres. Dabei wird deutlich, dass Opernbesucher*innen oft mit den kanonischen Vorlagen vertraut sind und die Komponisten davon ausgehen müssen, dass auch die berühmten Verfilmungen bekannt sind. Die zentrale Frage bleibt, wie man mit dieser audiovisuellen Adaptionslösung umgeht.
Die Urheberrechtsreform 2021 und ihre Konsequenzen für die künstlerische Kreativität
Die rechtlichen Bedingungen, unter denen in Deutschland geschützte künstlerische Arbeiten Dritter erlaubnisfrei in eigenen neuen künstlerischen Werken verwendet werden dürfen, haben sich 2021 radikal gewandelt. Frédéric Döhl bewertet den neu erreichten Stand des Bearbeitungsrechts im Rahmen des Urheberrechtsgesetzes aus Sicht der künstlerischen Theorie und Praxis. Mit seinem Fokus auf fremdreferenzielles Komponieren schließt er an sein Buch "Mashup in der Musik" (2016) an, dessen rechts- und kulturpolitische Position mit einer Lebens- und Rechtswirklichkeit konfrontiert wird, die sich - so die Kernthese der neuen Analysen - mittlerweile kategorisch verändert hat