Knihobot

Wendelin Brühwiler

    Zeichenform und Warenverkehr
    • Zeichenform und Warenverkehr

      Eine Formatgeschichte der Marke, 1840-1891

      Die Studie untersucht die Entstehung des modernen Markenkonzepts, beginnend mit der Verunsicherung kommerzieller Transaktionen um 1840, die durch expandierende Kommunikations- und Transportsysteme hervorgerufen wurde. In dieser Zeit entwickelte sich ein flexibles Bezeichnungsformat, das sich an die Medienumgebung anpasste, in Verwaltungsroutinen integriert wurde und im internationalen Recht verankert war. Brühwiler analysiert dies anhand der französischen „marques de fabrique et de commerce“ und rekonstruiert empirisch Konflikte im Handel und in der Industrie sowie politische und juristische Kontroversen. Ab dem späten 19. Jahrhundert verloren Marken ihre Funktion zur Identifizierung von Waren und orientierten sich stattdessen an der Notwendigkeit, Angebote am Markt zu unterscheiden. Die kommerzielle Kommunikation wurde dadurch von spezifischen Qualitäten und Herkünften der Waren entlastet. Der Wandel von der Identifizierung zur Unterscheidung geschah jedoch nicht abrupt, sondern durch kleine Verschiebungen in rechtlichen Bestimmungen, der Orientierung der Akteure und administrativen Fixierungen. Diese Geschichte eröffnet Einblicke in den modernen Umgang mit Marken und verweist auf die medienhistorische Dynamik, die theoretische Verkürzungen des Themas relativiert.

      Zeichenform und Warenverkehr