Das Drama "Schlageter" von Hanns Johst, veröffentlicht 1933, stilisiert einen ehemaligen Frontkämpfer zum Nationalhelden und markiert den Höhepunkt einer literarischen Mythenbildung im Kontext des aufkommenden Nationalsozialismus. Johst, ursprünglich im Expressionismus verwurzelt, wandelt sich zu einem überzeugten Nationalsozialisten und wird ein einflussreicher Kulturfunktionär. Der Protagonist Leo Schlageter entwickelt sich von einem Zweifler zu einem patriotischen Märtyrer, dessen Opfer als heroisch und bedeutungsvoll dargestellt wird. Die Botschaft des Stücks feiert den aktiven Widerstand und den unerschütterlichen Glauben an den eventualen Sieg.
