Die Rede von der sprichwörtlichen ‚Humanität der Weimarer Klassik‘ droht, angesichts vielfach bloß ritueller Beschwörungen des Ideals, zur gewichtig klingenden Leerformel zu verkommen. Und so plausibel es vor diesem Hintergrund und vor allem wegen der Inhumanität nicht nur des 20. Jahrhunderts wäre, sich vom ‚klassischen Humanismus‘ ganz zu verabschieden – es scheint doch lohnend, ihn nach seinen möglichen Leistungen für eine krisenhafte Gegenwart zu befragen. Dazu muss aber zunächst die historische Dimension ausgeleuchtet werden, muss der Problemhorizont wiedergewonnen werden, auf den das Konzept des Weimarer Neuhumanismus antwortet, für den die Namen Herder, Goethe, Schiller und Wilhelm von Humboldt stehen. Der vorliegende Band bietet zu diesem Thema eine Reihe von kritischen Analysen ausgewiesener Spezialisten. Dabei geraten nicht nur die ‚Klassiker‘, sondern auch Autoren aus deren zeitlicher Nachbarschaft in den Blick. Der Begriff der ‚Humanität‘ der Weimarer Klassik wird hier sowohl in seinen historischen Voraussetzungen als auch hinsichtlich seiner Aktualität eingehend betrachtet.
Volker C. Dörr Pořadí knih



- 2008
- 2007
Die Weimarer Klassik bleibt der Fixstern der deutschen Literaturgeschichte. Im Zuge der Konzentration auf das Wesentliche, die in den neuen BA-Studiengängen gefordert wird, nimmt die Bedeutung dieses zentralen Themas der Germanistik noch zu. Volker C. Dörrs didaktisiertes und modularisiertes Lehrbuch führt sachkundig in die Literatur Goethes und Schillers ein. Vorkenntnisse ihrer Werke sind zum Verständnis des Bandes nicht erforderlich.
- 2005
In einer Zeit großer politischer Umwälzungen, in Sorge um seine finanzielle Existenz, von Krankheit gezeichnet, schrieb Friedrich Schiller Literatur, die von der Spannung zwischen dem Ideal und dem Leben geprägt ist. Längst sind seine Werke kanonisch geworden, sie werden viel gelesen, oft parodiert und noch häufiger verkürzt – auf die berühmten Dichterworte über das Wahre, Gute, Schöne.