Knihobot

Norbert Schröer

    Interpretative Sozialforschung
    Verfehlte Verständigung
    Die Annales S[ancti] Amandi und ihre Verwandten
    Facetten der Kommunikationsmacht
    Interkulturelle Kommunikation
    Die Entdeckung des Neuen
    • Die Entdeckung des Neuen

      Qualitative Sozialforschung als Hermeneutische Wissenssoziologie

      • 274 stránek
      • 10 hodin čtení
      5,0(1)Ohodnotit

      Charakteristisch für die Hermeneutische Wissenssoziologie ist der Anspruch, sich dem Verstehen der sozialen Wirklichkeit selbst reflexiv zuzuwenden. Denn wer die Strukturen und Arbeitsweisen alltäglicher Deutung nicht kennt, ist weder imstande, alltägliche Deutungen zu kontrollieren noch sie in aufklärerischer Absicht zu überschreiten. Jo Reichertz hat in seiner Auseinandersetzung mit den zeichen- und erkenntnistheoretischen Schriften von Charles S. Peirce die erkenntnislogischen Grundlagen der Konstruktion neuen Wissens für die Qualitative Sozialforschung und für die Hermeneutische Wissenssoziologie im Besonderen aufgearbeitet, ihnen zugänglich und für sie fruchtbar gemacht. In diesem Band sind Beiträge von Wissenssoziologinnen und Wissenssoziologen versammelt, die sich seinem Konzept zur Entdeckung des Neuen vom Grundsatz her anschließen. Im ersten Teil finden sich die Beiträge, die sich mit der Abduktion erkenntnislogisch, methodologisch und methodisch auseinandersetzen und im zweiten Teil die Beiträge, die sich auf das Konzept der Abduktion in empirischen Analysen beziehen. 

      Die Entdeckung des Neuen
    • Interkulturelle Kommunikation ist eine im hohen Maße störanfällige Form kommunikativen Handelns. Sie wurde deshalb lange Zeit vorrangig unter dem Aspekt der für sie typischen Missverständnisse analysiert. Unter dem Eindruck einer zunehmenden Globalisierung auch der Kommunikationsprozesse rückt aber die Frage nach den Chancen interkultureller Verständigung in den Vordergrund des Diskurses um Interkulturelle Kommunikation. In dieser Einführung geht es zunächst darum, grundlagentheoretisch die Möglichkeit interkultureller Verständigung zu erörtern und aus dieser Klärung ein Gegenstandsverständnis für die Rekonstruktion interkultureller Verständigungsprozesse abzuleiten. Vor diesem Hintergrund kann dann methodologisch das Prinzip einer wissenschaftlichen Rekonstruktion interkultureller Kommunikationskontexte herausgearbeitet werden. Im Kern geht es um die Möglichkeit einer hermeneutischen Auslegung des Fremden. Anschließend wird dann eine Variante der methodisch kontrollierten, hermeneutischen Rekonstruktion interkultureller Verständigungsprozesse vorgestellt.

      Interkulturelle Kommunikation
    • Vernehmungsbeamte erzielen mit nicht-deutschen Beschuldigten vergleichsweise geringe Ermittlungserfolge, fühlen sich in ihren Urteilen gegenüber Migranten bestätigt. Türkische Beschuldigte wiederum verteidigen sich effektiv, erleben sich selbst aber stigmatisiert und ausgegrenzt. Die Kommunikation zwischen Deutschen und türkischen Migranten der zweiten und dritten Generation ist weniger von Sprachproblemen, dafür von interkulturellen Missverständnissen geprägt. Konflikte werden so nicht vermieden. In polizeilichen Ermittlungsverfahren werden solche Konflikte auch rechtsstaatlich bedeutend. Mit „Verfehlte Verständigung?“ des Essener Soziologen Norbert Schröer liegt eine umfassende empirische Studie zur interkulturellen Kommunikation in polizeilichen Vernehmungen vor. Die Studie geht der Frage nach, ob die Übernahme von Interaktionsverpflichtungen bei türkischen Migranten in polizeilichen Beschuldigtenvernehmungen an der Nichtpassung kulturspezifischer Grundorientierungen scheitert. Die Analyse orientiert sich an den Methoden der hermeneutischen Wissenssoziologie. Die Untersuchung hat das inhaltliche auch als methodisches Problem: Die Vermutung, dass die Lebenspraxis der kommunikativ angepassten Nachfahren türkischer Migranten in wesentlichen Teilen von abweichenden, uns nicht vertrauten Wert- und Normenvorstellungen geprägt ist, wirft die Frage auf, wie ein deutscher Interpret diese fremde Pragmatik rekonstruieren kann. Von daher wurden zunächst die kommunikationstheoretischen und methodischen Grundlagen für die Rekonstruktion eines interkulturellen Kommunikationskonflikts auf der Ebene der lebenspraktisch verankerten Grundorientierungen erarbeitet. Anhand der erhobenen und transkribierten Gespräche wurde schrittweise die mit Hilfe von kulturvertrauten Co-Interpreten vorgenommene Rekonstruktion des pragmatischen Kommunikationskonflikts erfasst und beschrieben.

      Verfehlte Verständigung
    • Lebenswelt und Ethnographie

      • 492 stránek
      • 18 hodin čtení

      Die 3. Fuldaer Feldarbeitstage widmeten sich der von Anne Honer entwickelten Lebensweltanalytischen Ethnographie, einem Forschungsansatz der Hermeneutischen Wissenssoziologie. Honers Konzept zielt darauf ab, wie Sozialforscherinnen ihren Forschungsgegenstand adäquat erfassen und eine Binnenperspektive einnehmen können. Sie fordert eine existenzielle Mitgliedschaft, die die Ethnographie an die Bedeutung subjektiver Sinnsetzungsprozesse erinnert. Gleichzeitig stellt sie hermeneutischen Sozialwissenschaftlerinnen die Bedingungen für eine adäquate Rekonstruktion dieser Prozesse bei der verstehenden Textanalyse vor. Am 30. März 2011 feierte Anne Honer ihren 60. Geburtstag, was die Fachbereiche „Sozial- und Kulturwissenschaften“ sowie „Pflege und Gesundheit“ der Hochschule Fulda und die Sektionen „Wissenssoziologie“ und „Professionssoziologie“ in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie dazu veranlasste, die von ihr ins Leben gerufenen „Fuldaer Feldarbeitstage“ im Juni auszurichten. In dreiunddreißig Vorträgen wurden zentrale Fragen der sozialwissenschaftlichen Ethnographie in Bezug zur Lebensweltanalytischen Ethnographie erörtert. Die Herausgeber dieses Bandes dokumentieren die anregende und facettenreiche Tagung, die für die sozialwissenschaftliche Ethnographie von großer Bedeutung ist.

      Lebenswelt und Ethnographie