Dramatický příběh jedné východoněmecké rodiny líčí na osudech tří generací období od padesátých let přes zásadní politický obrat v roce 1989 až po začátek nového tisíciletí. Zavádí nás do Mexika i na Sibiř, přibližuje vrcholy i propady dějin 20. století.
Nach dem internationalen Erfolg von «In Zeiten des abnehmenden Lichts» kehrt Eugen Ruge zurück zur Geschichte seiner Familie in einem herausragenden zeitgeschichtlichen Roman.
Moskau, 1936: Die deutsche Kommunistin Charlotte hat der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gerade noch entkommen. Zusammen mit ihrem Mann und der jungen Britin Jill begibt sie sich auf eine mehrwöchige Reise durch die Sowjetunion. Die Hitze ist überwältigend, und die schmalen, steinigen Strände Stalins erzeugen eine fast greifbare Spannung unter den Reisenden. Sie sind Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der Komintern, wo Kommunisten aus verschiedenen Ländern tätig sind. Umso schwerer wiegt die Tatsache, dass unter den «Volksfeinden», die in Moskau vor Gericht stehen, einer ist, den Lotte besser kennt, als ihr lieb ist. Eugen Ruge folgt drei Menschen auf dem schmalen Grat zwischen Überzeugung und Wissen, Loyalität und Gehorsam, Verdächtigung und Verrat. Der politische Terror der 1930er Jahre ist unvorstellbar, doch noch erschreckender ist, was Menschen zu glauben imstande sind.
«Metropol» ist eng mit Ruges Debüt verbunden und ergänzt durch ein Buch seines Vaters, das die Lücke zwischen beiden Romanen schließt: Zusammen mit Wolfgang Ruges «Gelobtes Land» entsteht eine der umfassendsten Erzählungen des deutschen Kommunismus im 20. Jahrhundert.
Ob im Baltikum, auf Kuba, in Griechenland, Mexiko, Russland, China, den USA: Seine Reisenotizen zeigen Eugen Ruge als aufmerksamen Beobachter, mit einem besonderen Gespür für das, was erst am anderen Ort begreiflich, zum Spiegel des politischen und moralischen Herkommens wird. Eugen Ruge bereist Russland und Mexiko, zunächst auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte, im Rahmen seiner Recherchen für den noch im Entstehen begriffenen Roman «In Zeiten des abnehmenden Lichts». Mit dem literarischen Durchbruch und dem internationalen Interesse beginnt ein neues Kapitel: Der Autor wird als Gast eingeladen, und der Blick auf die Städte und Länder ist dieser Perspektive entsprechend verändert. Und doch bleibt der Reisende sich treu, er betrachtet Menschen, Sitten, Landschaften mit unabhängiger Anteilnahme und kritischem Humor, nie um ein klares Wort verlegen, aber immer bereit, Erwartungen mit Erfahrungen zu vertauschen.
Manche Geschichten muss man erfinden, um zu erzählen, wie es war. Ein Mann lässt alles hinter sich. Mit nicht viel mehr als einer Hängematte und ein paar Schreibheften im Gepäck steigt er in einen Zug Richtung Süden. Der Zufall bringt ihn nach Cabo de Gata, ein Fischerdorf an der Mittelmeerküste. Die Landschaft ist öde, ein kalter Wind weht: kein Ort zum Bleiben. Und doch bleibt er, ein einsamer Gast in der Pension der alten Witwe. Das einzige Wesen, zu dem er Kontakt aufnimmt, ist eine Katze. Und plötzlich glaubt er zu begreifen, dass sie ihm etwas mitteilen will.
Unter dem künstlichen Himmelsblau von HTUA-China ist ein Mann unterwegs, um die neueste Geschäftsidee seiner Firma zu vermarkten: «True Barefood Running». Nio Schulz lebt mit Big Data, in einer Welt der Genderkameras, der technischen Selbstoptimierung. Er schwimmt im Strom unaufhörlicher Information: In Australien wird die Klimabombe gezündet, seine Freundin in Minneapolis verhandelt mit ihm über Leihmutterkosten und @dpa meldet den Tod des erklärten Fortschrittsfeinds Alexander Umnitzer – seines Großvaters. Und da, ja da gibt Nio Gas. Nach dem internationalen Erfolg von «In Zeiten des abnehmenden Lichts» erzählt Eugen Ruge die Geschichte der nächsten Generation und zugleich, in einer aberwitzigen Ausholbewegung, die Vorgeschichte – von allem.
Als Eugen Ruge 2011 für sein Romandebüt den Deutschen Buchpreis bekam, hatte er in einem anderen Genre längst reüssiert. Seit 1990 sind seine Theaterstücke auf mehr als fünfzig deutschen Bühnen gespielt und vielfach ausgezeichnet worden.Sie lassen den Prosa-Autor bereits erkennen, sind bei aller formalen Finesse leicht lesbar und komisch - obwohl sie zumeist um Verlierer und Verlorene Zwei Sehnsüchtige verirren sich heillos in einer supermarktartigen Welt; ein arbeitsloser Ex-Linker versucht sich gewaltsam in einen Erfolgsmenschen zu verwandeln; eine Scheidungsfamilie verkeilt sich in Sprachlosigkeit; drei Fortschrittsbegeisterte brechen anno 1897 zum Nordpol auf, mit einem Fesselballon.«Aber Ruge gaukelt nicht So war es. Er entwirft ein Szenario, in dem ständig die Frage Könnte es so gewesen sein?» (WDR) - und öffnet noch einmal die Akte Böhme (uraufgeführt von Andreas Dresen am Schauspiel Leipzig) oder den Fall Petra Kelly/Gert Bastian. «Das ist vollkommener Aberwitz», befand seinerzeit Der Tagesspiegel. «Das ist vollkommenes Theater.»Eugen Ruges szenisches Werk, erstmals in einem Band.
Eine fulminant erzählte Zeitreise in eine ferne Vergangenheit, in der wir uns spiegeln und erkennen – vom Autor der Bestseller ›In Zeiten des abnehmenden Lichts‹ und ›Metropol‹.
Als auf einem Berg oberhalb von Pompeji tote Vögel entdeckt werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn ein Vulkan droht, sollte man fliehen. Ohne Bildung, Geld oder Einfluss gelingt es ihm, an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu gelangen.
Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, dass die Vulkangerüchte Pompeji schaden könnten. Erst als wohlhabende Bürger eine neue Siedlung in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres ins Auge fassen, schaltet sich Livia, die mächtigste Frau der Stadt, ein.
Josse wird allmählich zum Aufsteiger, doch seine Weggefährten mit ihrer Vorliebe für Fliegenpilzsud und Philosophie werden zur Last. Seine eigenen Ideen beginnen, ihn zu stören. Wie kann man Überzeugungen ablegen, ohne die Anhängerschaft zu verlieren? Wie vollzieht man eine Kehrtwende, ohne sich selbst zu verraten?
Eugen Ruges ›Pompeji‹ basiert auf geschichtlicher Wahrheit und überrascht durch ihre Gegenwärtigkeit: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung vor einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn.