Kde je domov, kde chci žít, kam patřím – to nejsou intelektuální otázky, to je stále přítomné téma, zde vepsané do zčásti autobiografické postavy sociologa Ethana Rosena a jeho kontrastního protějšku Rudiho Klausingera. Dva sociologové, dva protikladné osudy, dva soupeři v životě a ve smrti, propojení jedním tématem. Z živné půdy hledání identity jednotlivce i národa vyrůstá napínavý příběh několika osudů, jejichž podivuhodnou historii utváří stálé kladení otázek, střety názorů, odlišnost pohledů, permanentní konfrontace. Překvapivé zvraty v životě protagonistů jsou vedeny trvalou nejistotou a hledáním odpovědí, konfrontací kultur, názorů a pohledů na „lidské bytí po Osvětimi“. To důležité, to, co posouvá osudy i dějiny, je v osudu protagonisty tohoto románu vždycky někde jinde.
Doron Rabinovici Knihy







Neuer Antisemitismus?
- 331 stránek
- 12 hodin čtení
Wo liegt die Grenze zwischen legitimer Kritik an Israel und Antisemitismus? Hat sich der Antisemitismus in der Ideenwelt des Islam etabliert? Inwieweit spielen bei linkem Antizionimus antisemitische Topoi eine Rolle? Seit einigen Jahren gibt es eine neue, weltweit geführte Debatte über den Antisemitismus. Nicht mehr Rechtsextremismus und Vergangenheitsbewältigung stehen dabei im Vordergrund, sondern die kontroversen Positionen gegenüber dem Nahostkonflikt. In zahlreichen Originalbeiträgen dokumentiert der Band den internationalen Stand der Debatte erstmals für das deutsche Publikum. Mit Texten von Omer Bartov, Ulrich Beck, Micha Brumlik, Ian Buruma, Judith Butler, Dan Diner, Daniel Jonah Goldhagen, Thomas Haury, Jeffrey Herf, Tony Judt, Gerd Koenen, Matthias Küntzel, Antony Lerman, Andrei Markovits, Michael Walzer, Robert Wistrich und Moshe Zimmermann.
Credo und Credit
- 154 stránek
- 6 hodin čtení
Doron Rabinovici ist mit Papirnik und dem Roman Suche nach M. als Erzähler bekannt geworden, bevor er 2000 seine hochgelobte Studie über die Arbeit des Wiener Judenrats von 1938 bis 1945 Instanzen der Ohnmacht veröffentlichte. Mit Credo und Credit legt er nun eine Sammlung von Essays, Aufsätzen und Betrachtungen vor, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit Fragen von Literatur und Politik beschäftigen. So erzählt Rabinovici vom Aufwachsen zwischen den Sprachen, der Muttersprache Hebräisch und der Adoptivsprache Deutsch, und dem Zauber des ersten Lesens in der elterlichen Bibliothek. Der Band enthält eine Abhandlung über den jüdischen Witz ebenso wie eine Hommage an Leo Perutz. Im Beitrag »Warum die Milch vom Fleisch getrennt werden mußte oder ›Die gerettete Zunge‹ und das drohende Messer« spürt der Autor den frühkindlichen, jüdischen Einflüssen auf Elias Canetti nach. Scharf setzt er sich auch mit den aktuellen Entwicklungen in Österreich auseinander und stellt die Frage: Brauchen wir ein europäisches Verbot der sogenannten Auschwitzlüge?
Eine beeindruckende historische Studie zur erzwungenen Kooperation von Juden mit dem NS-Regime am Beispiel Wien. Seit Hannah Arendts Eichmann-Buch wird die Zusammenarbeit von jüdischen Repräsentanten mit den Nationalsozialisten kontrovers diskutiert. Wie konnten Menschen gezwungen werden, an ihrer eigenen Vernichtung mitzuwirken? Um die Entstehung der Judenräte zu verstehen, ist eine Auseinandersetzung mit den Wiener Verhältnissen notwendig. Ab 1938 entwickelte Eichmann hier sein „Modell“ nationalsozialistischer Judenpolitik und installierte die euphemistisch genannte „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“, die die Massenvertreibung und Deportation in die Vernichtungslager organisierte. Gleichzeitig wurde die jüdische Administration in Wien systematisch umstrukturiert und in eine vom NS-Regime erzwungene Kooperation hineingezogen. Die Wiener jüdische Gemeindeleitung wurde zum Prototyp aller späteren Judenräte. Doron Rabinovici beleuchtet die Situation der Verfolgten und zeigt, wie das verzweifelte Bemühen, Menschen zu schützen, sie gleichzeitig ihren Verfolgern arbeiten ließ. Unter den Bedingungen des nationalsozialistischen Herrschaftssystems waren die jüdischen Verwaltungsorgane nichts als Instanzen der Ohnmacht. Die Perspektive der Verfolgten offenbart die Unfassbarkeit und Widersinnigkeit des Geschehenen und spiegelt ihre verzweifelten Hoffnungen sowie die Ohnmacht wider.
August Becker ist der Star unter den Pressefotografen, seine Porträts sind unverwechselbar. Im aktuellen Wahlkampf um die Kanzlerschaft erhält er von einer liberalen Wochenzeitschrift den Auftrag, den Spitzenkandidaten einer populistischen Partei zu fotografieren. Ulli Popp hetzt gegen Migranten, gegen Frauen, gegen unabhängige Medien. August Becker soll den Mann hinter der Fassade von Fürsorglichkeit entlarven, seine Brutalität, seinen Zynismus, er soll den unaufhaltsam scheinenden Siegeszug seiner Partei stoppen. August verachtet Popp, er nimmt den Auftrag an, und tatsächlich gelingt ihm ein Schnappschuss, von dem er überzeugt ist, dass er den Ausgang der Wahl entscheidend beeinflussen wird – bis sich von einem Tag auf den anderen alle Gewissheiten ins Gegenteil verkehren. Mit Witz, Ironie und Fabulierlust erzählt Doron Rabinovici in seinem neuen Roman von einer immer stärker polarisierten Gegenwart, einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft. Es geht um die Relativierung von Fakten, die Anziehungskraft des Autoritären, die Macht der Bilder. Es geht um den Kampf eines Populisten gegen einen Fotografen, der genau weiß, dass jede Aufnahme Zeugnis einer Einstellung ist.
»Halb kriminal, halb surreal« erzählt Doron Rabinovicis Roman die phantastisch-reale Geschichte von Dani Morgenthau und Arieh Scheinowitz, den Söhnen jüdischer Überlebender aus Krakau.
Stefan Sandtner, Chefarzt für Neurologie, kämpft gegen die Krankheiten der Erinnerung, aber er kennt kein Mittel um eine Frau zu vergessen, die noch unlängst mehr als eine Kollegin für ihn war. Er nimmt sich eine Auszeit vom Klinikdienst. Nur einen Patienten, den er seit seinen Kindtagen her kennt, behandelt er weiter. Den alten Herbert Kerber, der sich nichts länger alsm 15 minuten merken kann. Niemanden erkennt er wieder, nur die Kriegsjahre, über die er zuvor nie sprach, sind in aller Schräfe präsent, ja er glaubt sich mitten in ihnen. Ob allerdings das Heraufholen der Erinnerung überhaupt erstrebenswert ist, darüber geratenen die erwachsenen Kinder des Alten in Streit.
Papirnik
Stories
Doron Rabinovicis Prosadebüt Papirnik vereint zehn Geschichten, die ihre Herkunft nicht verleugnen, Papirnik , das sind Stories teils aus dem Wiener jüdischen Ambiente, zuweilen aus dem Kriminal, zuweilen surreal. Der junge Autor Doron Rabinovici, dessen ungewöhnliche erzählerische Begabung zu entdecken ist, schreibt vor dem Hintergrund der eigenen Biographie, die den Blick auf Gebürtigkeiten und mißklingende Gegenwärtigkeiten geschärft hat. Amüsant-leichtfüßig und in elegant-plauderndem Ton erzählt, verkehrt sich alle Harmlosigkeit dieser Geschichten sehr rasch, und bizarr Unerwartetes oder Abgründiges tut sich auf: ein Bankier wird zum Finanzier eines Banküberfalls, ein Liebesbrief enthält die Geständnisse eines Serienmörders, zwei Blinde führen sich durch den Nebel, Frauen verlassen ihre Männer oder Freunde betrügen einander. Mühelos und unverkrampft versteht es Rabinovici, in seinen Stories von Liebe und Zeitgeistigem genauso wie von Tod und Bedrohlichem zu erzählen.
Andernorts
- 285 stránek
- 10 hodin čtení
Warum polemisiert der israelische Kulturwissenschaftler Ethan Rosen gegen einen Artikel, den er selbst verfasst hat? Erkennt er seinen eigenen Text nicht wieder oder ist er seinem Kollegen Klausinger in die Falle gegangen, mit dem er um eine Professur an der Wiener Universität konkurriert? Ethan Rosen und Rudi Klausinger sind beide Koryphäen in ihrem Forschungsfeld, könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein: Rosen ist überall zu Hause und nirgends daheim, selbst der Frau, die er liebt, stellt er sich unter falschem Namen vor. Klausinger hingegen ist sowohl Liebkind als auch Bastard, anpassungsfähig und doch ruhelos, getrieben von der Suche nach seinem leiblichen Vater, die ihn nach Israel und zu Ethan Rosen führt. Dessen Vater, ein Überlebender von Auschwitz, benötigt dringend eine neue Niere, und die Suche nach einem geeigneten Spenderorgan wird zur Obsession. Sogar der obskure Rabbiner Berkowitsch zeigt plötzlich Interesse an den Rosens. In dieser packend erzählten Geschichte thematisiert Doron Rabinovici Herkunft, Identität und Zugehörigkeit, deckt alte Geheimnisse einer jüdischen Familie auf und beobachtet sie bei neuen Heimlichkeiten. Am Ende sind alle Gewissheiten beseitigt, und nur eines scheint sicher: Heimat ist jener Ort, wo einem am fremdesten zumute ist.



