Wenige Wochen nach ihrem Umzug in ein Pflegeheim stirbt Didier Eribons Mutter. Wie in Rückkehr nach Reims wird dieser Einschnitt zum Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit: Eribon rekonstruiert die von Zwängen bestimmte Biografie einer Frau, die an einen brutalen Ehemann gekettet blieb und sich sogar in ihren Träumen bescheiden musste: »Meine Mutter war ihr ganzes Leben lang unglücklich.« Dabei erweist sich der Soziologe erneut als großer Erzähler: Anhand suggestiver Episoden und berührender Erinnerungen zeigt Eribon, wie wichtig Familie und Herkunft für unsere Identität sind. Und er legt schonungslos dar, wie sehr die Politik, aber auch die Philosophie, ja wir alle die skandalöse Situation vieler alter Menschen lange verdrängt haben. In diesem ergreifenden Buch über seine Mutter beschreibt Didier Eribon nicht nur das Milieu der französischen Arbeiterklasse mit ihren Sorgen, ihrer Solidarität und ihren Vorurteilen, sondern konfrontiert uns mit der großen Frage, wie wir in unseren Gesellschaften mit Alter und Sterben umgehen.
Didier Eribon Pořadí knih







- 2025
- 2025
The Life, Old Age, and Death of a Working-Class Woman
- 344 stránek
- 13 hodin čtení
Exploring the societal treatment of the elderly, this work reflects on personal experiences surrounding the author's mother's decline and death in a retirement home. It delves into themes of autonomy, degradation, and the end-of-life conditions faced by the elderly, questioning their representation in Western thought. Engaging with prominent philosophers, the narrative examines the implications of aging and dependency, while the author reconciles his past with his mother's legacy, transforming grief into a profound commentary on connection and identity.
- 2023
Dans ce livre, Didier Eribon explore la vie de sa mère, une ouvrière malheureuse, après sa mort. Il retrace son passé marqué par la pauvreté et les contraintes, tout en soulignant l'impact de la politique sur la situation des personnes âgées. À travers des souvenirs émouvants, il révèle l'importance de la famille et des origines dans notre identité.
- 2018
In Büchern wie »Rückkehr nach Reims«, »Der Psychoanalyse entkommen« oder »Gesellschaft als Urteil« widmet sich Didier Eribon einer Reihe von wiederkehrenden Themen: der Frage der sozialen Klassen und des Schulsystems, der Formierung des Subjekts und der gesellschaftlichen Identität, der politischen Bewegungen und ihrer Kritik, des Unbewussten und der Selbstanalyse. Die in den »Grundlagen eines kritischen Denkens« versammelten Essays entfalten erstmals auf systematische Weise das Projekt, das all diesen Untersuchungen zugrunde liegt: das Projekt einer Neubegründung des kritischen Denkens. Es gilt, eine radikal historische und soziologische Theorie der individuellen und kollektiven Subjektivität, der Herrschaft und des Widerstands zu entwerfen.
- 2017
Anhand von Barthes’ »Fragmenten einer Sprache der Liebe« und Foucaults »Der Wille zum Wissen« verfolgt Didier Eribon eine politische und theoretische Position, die diesen Büchern gemeinsam ist: die Ablehnung der freudomarxistischen Strömungen nach dem Mai 1968. Auch sein Text ist die Suche nach einem Ausweg aus dem übermächtigen Einfluss der Psychoanalyse. Diese wird als normativierende Macht verstanden, die weder der Homosexualität noch der Position der Frau ihre eigenständige Bedeutung einräumt und als solche auch heute noch oft nachwirkt. Eribon schließt daraus – unter Verweis auf Judith Butler – auf die Notwendigkeit, sich etwa in einer radikalen Queer Theory nicht oder nicht ausschließlich auf psychoanalytische Konzepte zu beziehen. Er schlägt vor, die Gegenbewegung wiederzubeleben, die in der Philosophie der 1970er Jahre aufgekommen war.
- 2017
Gesellschaft als Urteil
Klassen, Identitäten, Wege
Vom Autor des Spiegel-Bestsellers Rückkehr nach Reims Didier Eribons Rückkehr nach Reims gilt bereits heute als Klassiker der Zeitdiagnose. In seinem neuen Buch greift Eribon viele Themen des Vorgängers wieder auf und vertieft seine Überlegungen zu zentralen Fragen. Die Gesellschaft, so der französische Soziologe im Anschluss an Pierre Bourdieu, weist uns Plätze zu, sie spricht Urteile aus, denen wir uns nicht entziehen können, sie errichtet Grenzen und bringt Individuen und Gruppen in eine hierarchische Ordnung. Die Aufgabe des kritischen Denkens besteht darin, diese Herrschaftsmechanismen ans Licht zu bringen. Zu diesem Zweck unternimmt Eribon den Versuch, die Analyse der Klassenverhältnisse sowie der Rolle zentraler Institutionen wie des Bildungssystems auf eine neue Grundlage zu stellen. Dabei widmet er sich auch Autorinnen und Autoren wie Simone de Beauvoir, Annie Ernaux, Assia Djebar und Jean-Paul Sartre sowie ihrem Einfluss auf seinen intellektuellen Werdegang. Nur indem wir uns den Determinismen stellen, die unser Leben regieren, können wir einer wahrhaft emanzipatorischen Politik den Weg bereiten.
- 2014
Paru en octobre 2009, Retour à Reims a rencontré un écho considérable et suscité de très nombreux débats. Didier Eribon entreprend aujourd'hui d'approfondir le récit et les réflexions qui s'entrecroisaient dans cet ouvrage, devenu un classique. La société assigne des places. Elle énonce des verdicts, qui s'emparent de nous et marquent nos vies à tout jamais. Elle installe des frontières et hiérarchise les individus et les groupes. La tâche de la pensée est de porter au jour ces mécanismes d'infériorisation et la logique de la domination et de la reproduction sociales. C'est à un véritable renouvellement de l'analyse des classes, des trajectoires, des identités et du rôle central et ambivalent des institutions (notamment le système scolaire, le droit, la politique...) dans leur fabrication que nous convie Didier Eribon. Avec pour horizon l'idée que seule une démarche qui place au centre de ses préoccupations le problème des déterminismes par lesquels nos vies sont régies peut nous permettre d'ouvrir la voie à une politique de l'émancipation.
- 2010
Návrat do Remeše
- 176 stránek
- 7 hodin čtení
Kniha Didiera Eribona je součástí nového hnutí současné francouzské literatury (A. Ernaux, E. Louis), které se nachází na pomezí autobiografického psaní, sociologie a politických věd. Pramení z velmi osobní zkušenosti žen-autorek nebo sexuálně menšinových autorů pocházejících z proletářské, „nižší třídy“, jimž vzdělání otevřelo intelektuální svět ve šťastných letech Mitterrandovy éry. Svět poznání a oblast kultury se z nezastřené třídní perspektivy jeví jako vysoce sociálně segregované a hierarchizované prostředí, které ve skutečnosti zůstává přístupné výhradně středním a vyšším třídám. Kniha analyzuje příčiny třídní exkluzivity vzdělání, znalostí a kultury. Nabízí solidní úvahu na téma současné nedůvěry v intelektuální elity, ve vládnoucí třídy, protinacionalistické a proevropské politické směřování, které může sloužit i pro vysvětlení nárůstu nacionalismu v bloku bývalé východní Evropy.
- 2004
Insult and the Making of the Gay Self
- 480 stránek
- 17 hodin čtení
Focusing on the impact of antihomosexual insults, this analysis reveals how such language continues to shape the lives of gay individuals. Didier Eribon, a prominent gay critic and advocate, combines cultural criticism with deep intellectual insight to explore the complexities of queer identity. His work highlights the radical potential of queer critique, positioning it as a vital discourse in contemporary society. This compelling examination not only critiques societal norms but also advocates for a deeper understanding of the gay experience.



