In den 1920er Jahren gibt es eine Vielzahl von Autorinnen wie Erika Mann, Ricarda Huch und Else Lasker-Schüler, die in einer entscheidenden Umbruchzeit für Frauen in der Literatur aktiv sind. Diese Periode ist geprägt von einem Anstieg weiblicher Stimmen und intensiven Debatten über Geschlechterrollen. Es wird diskutiert, unter welchen Bedingungen Frauen als Autorinnen arbeiten konnten und was die Unterschiede zwischen den Geschlechtern ausmacht, ohne zu einem endgültigen Ergebnis zu gelangen. Der Nationalsozialismus beendete diese Diskussionen, konnte jedoch den beruflichen Aufstieg von Frauen nicht aufhalten. Frauen begannen, selbstverständlich zu schreiben, zu studieren, Auto zu fahren und Berufe zu ergreifen. Trotz bestehender gesellschaftlicher Schranken wurden diese Grenzen bereits in den 1920er Jahren überschritten. Das JUNI Magazin möchte neue Perspektiven und Texte von weniger bekannten Autorinnen einbringen, die entweder im Moment mehr Aufmerksamkeit erhalten oder schon wieder vernachlässigt werden. Das literarische und soziale Umfeld der Neuen Frau dieser Zeit ist dynamisch und vielfältig, und die literarischen Konzepte und Texte dieser Ära stehen im Mittelpunkt des Interesses.
Veza Canetti Pořadí knih
- Martha Murner
- Veronika Knecht
- Martin Murner
- Martina Murner
- Veza Magd






- 2011
- 2006
Als Elias Canetti und seine Frau Veza 1938 nach London fliehen, schreiben beide an Canettis jüngeren Bruder Georges in Paris: vom ärmlichen Emigranten- und hochkomplizierten Eheleben, von Eskapaden und Wahnsinnsanfällen. Während Canetti wechselnde Geliebte hat, verfällt Veza dem homosexuellen Georges – ein Dreiecksroman in Briefen. Diese wurden erst im Jahr 2003 in Paris gefunden und anschließend zum ersten Mal publiziert. »Eine Sensation.« Frankfurter Rundschau
- 2001
Der Fund
- 326 stránek
- 12 hodin čtení
- 1999
Die Schildkröten
Roman
Veza Canettis unveröffentlichter Exil-Roman spielt in Österreich nach dem »Anschluß«: Ehemals friedliche Nachbarn werden plötzlich zu Handlangern des NS-Regimes. Ein schockierender Roman, der die Ängste, die Niedertracht und den Stolz der Menschen zeigt. Das Hauptwerk Veza Canettis, das man als Gegenstück zur Blendung sehen kann.
- 1993
Das Drama einer Ehehölle: Erst raubt Iger seiner jungen Frau ihr Vermögen, dann treibt er sie in den Wahnsinn. Aus dem angesehenen Bürger wird ein Menschenfresser, ein »Oger«. Veza Canettis Stück ist, ähnlich wie Ödön von Horvaths »Geschichten aus dem Wienerwald«, eine bitterböse Milieustudie aus dem Wiener Kleinbürgertum. Über die Urauffühung am Zürcher Schauspielhaus fast sechzig Jahre nach seiner Niederschrift schrieb ›Die Zeit‹: »Unmöglich, die vielen Gehässigkeiten, Sarkasmen, witzigen Dialoge zu beschreiben, die Veza Canetti auf knappem Raum entfaltet.«
- 1992
»Wehrt euch! Diese Worte sprechen deutlich aus Veza Canettis Texten. In einer gelungenen Gratwanderung demonstrieren ihre Geschichten, daß das Leben nicht so sein sollte, wie es ist: grausam und ungerecht.« Michael Scheffel in der ›Süddeutschen Zeitung‹ »Es ist nicht immer ein Bild wie um Werthers Lotte, wenn hungrige Kinder um die Schwester stehen und auf Brot warten. Wenn Anna Brot verteilte, war es ein anderes.« Denn die 19jährige Arbeiterin Anna muß mithelfen, ihre fünf Geschwister zu ernähren. Lernbegierig und strebsam ist sie, arbeitet sich in der Leinwandfabrik sogar bis zur Kontoristin hoch. Und dennoch wird sie schließlich entlassen – ist sie dem Chef für eine erotische Eskapade doch zu ärmlich und zu häßlich. Zwischen 1932 und 1934 erschienen in der Wiener ›Arbeiter-Zeitung‹, dem Forum der literarischen Avantgarde, unter Pseudonym die in diesem Erzählungsband versammelten Geschichten Veza Canettis. Mit spürbarer Anteilnahme, doch unsentimental und ohne Herablassung erzählt die Autorin von Menschen im Wien der frühen dreißiger Jahre, die in bedrückenden Verhältnissen leben. Ob von dem Kassenboten Mäusle, den seine Ehrlichkeit und Gutgläubigkeit in den Ruin treiben, oder von der Putzfrau, die Aktivisten des Februaraufstands 1934 unter Lebensgefahr versteckt: Wie auch schon in der ›Gelben Straße‹ sind es die namenlosen und übersehenen Menschen, denen Veza Canettis Aufmerksamkeit gilt.
- 1991
- 1990
Die Gelbe Strasse
- 184 stránek
- 7 hodin čtení
Die Gelbe Straße ist die Straße der Lederhändler in der Wiener Leopoldstadt, Anfang der dreißiger Jahre. Da ist die Trafik, wo es Tabak und Zeitungen gibt und Tratsch ausgetauscht wird - neidisch, missgünstig, lüstern; die Stellenagentur, in der Mädchen aus der Provinz als Ware an zwielichtige Kunden verhökert werden; das Kaffeehaus, in dem Männer darauf aus sind, 'Weiber' zu fangen und eine verarmte Bürgersfrau und eine abgetakelte Sängerin ihr Brot zu verdienen suchen; der Wohltätigkeitsverein, dessen Heuchelei die Waisenkinder durchschauen; und die Seifenhandlung, deren verkrüppelte Besitzerin die Straße zu beherrschen sucht. Veza Canetti erzählt voll zärtlicher und bissiger Anteilnahme und Humor von diesen kleinen Geschäftemachern, verarmten Bürgern, hilflosen Frauen und durch das Elend schlau gewordenen Kindern, die um ihre Existenz kämpfen - mit List und Unterwürfigkeit und mit der Gier nach Geld und Macht, die aber auch ihre Würde zu verteidigen wissen. Es ist die unheimliche Zeit der verfallenden moralischen Werte, der Arbeitslosigkeit und der Verzweiflung, es ist der Untergrund der heraufziehenden politischen Katastrophe.

