Ich selbst und Schiller
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Lyon 1947. Zwei Freunde, ein Deutscher und ein Franzose, sind vom gleichen Jahrgang 1927. Doch sie stammen aus Ländern, die seit Unzeiten eine tiefe Feindschaft pflegten, und ihre Jugend war geprägt vom Krieg gegeneinander. Dagegen gab es den einen Traum: von der Freiheit, vom eigenen Leben. Der eine will reisen, bis in die Wüste Kalahari, und wie Rimbaud umherziehen auf drei Kontinenten. Der andere aber kehrt zurück nach Hause und wird eine Konstante bleiben im unsteten Leben seines Freundes. Harigs Buch ist die Beschwörung einer Freundschaft, die alle so ganz entgegengesetzten Lebensentscheidungen überstand, aber auch die Geschichte jener Freiheitsträume, die eine ganze Nachkriegsgeneration geprägt haben.
Für den wahren Erzähler hören die Geschichten nie Ludwig Harig, dessen Chronik des deutschen zwanzigsten Jahrhunderts begeisterte Leser fand, setzt die Erzählung seines Lebens fort. Er beleuchtet Episoden aus seinem Leben von der Nazizeit bis in die Gegenwart.
Japanische Reportagen
Wer sehnt sich nicht danach, dem seit Kindertagen Erlesenen, Erdachten und Erträumten leibhaftig zu begegnen! Mit der Einladung eines Freundes geht für Ludwig Harig ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: eine Reise nach Japan. Auf den Spuren des Dichters Max Dauthendey zu den acht Gesichtern des Biwasees, beim Glockenklang vom Miideratempel oder im Straßengewirr von Tokio läßt sich das Vexierspiel von Phantasie und Wirklichkeit immer wieder aufs neue auskosten. Doch was einst in der Vorstellung zum Greifen nahe anmutete, entfernt sich mit jedem weiteren Schritt, den der Autor darauf zugeht. Kein heimeliges Gefühl des Dazugehörens stellt sich ein, sondern das der Fremdheit, fern jeder multi-kulturellen Idylle. Ludwig Harigs poetische und außerordentlich unterhaltsame Japan-Reportagen sind ein Annäherungsversuch an eine Kultur, die den Werbenden spröde abweist. Ohne Bitterkeit, aber mit einer gehörigen Portion Selbstironie gesteht der Autor sein Scheitern ein. Erst die Bereitschaft, „im Widerspiel des Unvereinbaren das Gleichartige zu entdecken“, macht das Fremde flüchtig vertrauter. "Das ist einfach 'schöne' Literatur, die oft eine geheime Leidenschaft für das Fremde hegt.„ (Ev. Wochenzeitung) “Harigs sehr persönlich geschriebene Geschichten lesen sich kurzweilig und wecken Neugier auf eine uns so ferne Welt." (dpa)