Dieter Segert Knihy





Transformation und politische Linke
Eine ostdeutsche Perspektive
Die kapitalistische Dynamik, die Marx einst lobte, hat sich gegenwärtig noch einmal verstärkt. Eine neue Zukunft ist angebrochen, in der Utopien und Dystopien wieder an Bedeutung gewinnen. Trotz multipler Krisen ist die politische Linke jedoch vielerorts geschwächt, während Konservative und rechte Populisten an Einfluss gewinnen und den Kapitalismus nach ihren Vorstellungen umgestalten. In dieser Situation stellt sich die Frage, wie ein Umsteuern möglich ist und was aus der ostdeutschen Transformation gelernt werden kann. In der deutschen Öffentlichkeit werden oft nur erfolgreiche Anpassungsleistungen der Ostdeutschen an die Mehrheitsgesellschaft gewürdigt, während viele Ostdeutsche einen anderen, schmerzhaften Weg gegangen sind. Sie erlebten einen grundlegenden Systemvergleich zwischen der alten und der neuen Welt in ihrem Alltag. Der Autor, ein Wissenschaftler des Projekts „Moderner Sozialismus“ an der Humboldt-Universität, analysiert die Umbrüche in Ostdeutschland und Osteuropa. Basierend auf seinen Lebenserfahrungen und aktuellen Debatten entwickelt er Ideen für eine solidarische Gesellschaft und partizipatorische Demokratie. Seine Schlussfolgerung ist, dass die politische Linke sich wieder auf die Kraft sozialer Utopien besinnen sollte, um das Problem von zwei Seiten gleichzeitig anzugehen.
Das 41. Jahr
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Ein Akteur der politischen Wende von 1989 schildert die Ankunft der DDR im neuen Deutschland im 41. Jahr ihres Bestehens. Die Ereignisse dieses Herbstes werden oft als „erste erfolgreiche deutsche Revolution“ bezeichnet, jedoch wird häufig nur aus der Perspektive des 3. Oktober 1990 berichtet, wodurch das nationale Moment überzeichnet wird. Weniger bekannt ist der Mythos vom „41. Jahr“, der von der Vision einer demokratischen DDR erzählt und von den Menschen, die sich dafür einsetzten. Dieter Segert, Politikwissenschaftler und Osteuropaexperte, war Teil einer SED-Basisgruppe an der Humboldt-Universität und beleuchtet, wie ohne diese Reformer aus der Staatspartei der Systemwandel anders verlaufen wäre. Die alte DDR war eine Diktatur, die vor allem durch die Zustimmung ihrer SED-Mitglieder funktionierte. Der friedliche Wandel wurde erst möglich, als sich die SED-Basis von den Parteiführungen zu lösen begann. Die Erzählung über die vergessenen Reformern des 41. Jahres lässt den demokratischen Pioniergeist jener Zeit neu entdecken. Die Geschichte des Wandels der Humboldt-Universität zwischen 1989 und 1991 kann als Lehrstück für demokratische Emanzipation in schwierigen Zeiten verstanden werden.
Die Grenzen Osteuropas
1918, 1945, 1989 – Drei Versuche im Westen anzukommen
InhaltsverzeichnisDer Band 2 der Reihe ¶Systemwechsel¶ befaßt sich mitder Konstituierungsphase der Demokratie. Die Etablierung der zentralenpolitischen Institution zu Beginn der Demokratie wird sowohl theoretisch alsauch empirisch in den Regionen Osteuropa, Südeuropa, Lateinamerika, Asien undAfrika in den Blick genommen.